Spielplätze Stadt sucht Paten für über 30 Spielplätze

SANKT AUGUSTIN · Derzeit haben 20 Bürger Patenschaften für 19 der mehr als 56 Plätze übernommen. Die Stadt sucht nun nach weiteren Unterstützern.

 Engagierter Spielplatzpate: Norbert Schelenz hat ein wachsames Auge auf die Anlage im Wohngebiet "Spichelsfeld". FOTO: THOMAS HEINEMANN

Engagierter Spielplatzpate: Norbert Schelenz hat ein wachsames Auge auf die Anlage im Wohngebiet "Spichelsfeld". FOTO: THOMAS HEINEMANN

Sandkasten, Rutsche, Wippe, Schaukel und Klettergerüst sind die Klassiker auf Sankt Augustins Spielplätzen. Rund 56 derartige Spielflächen zählt die Verwaltung in ihren Stadtteilen, darunter auch sehr kleine, nur wenig ausgestaltete Flächen. Originär kümmert sich der städtische Bauhof um Wartung und Reinigung der Spielplätze. Dabei erhält er zunehmend von Bürgern Unterstützung.

Im Jahr 1991 warb die Stadt erstmals um engagierte Anwohner, die ab und zu einmal nach dem Rechten sehen sollten. Mit Erfolg, wie Projektbetreuer Ralf Ulrich vom Verein zur Förderung der städtischen Jugendeinrichtungen in Sankt Augustin in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses darlegte. Gleichwohl werden weitere Spielplatzpaten gesucht.

Derzeit haben 20 Bürger Patenschaften für 19 der mehr als 56 Plätze übernommen. Einer von ihnen ist Norbert Schelenz. Der Mülldorfer kümmert sich seit einigen Jahren ehrenamtlich um den Spielplatz zwischen dem Wohngebiet "Im Spichelsfeld" und der Blumensiedlung, berichtete er im Ausschuss.

Eine vielfältige, schöne Aufgabe, sagte Schelenz, wenn auch nicht immer eine ganz einfache: "Als ich dort hinzog, kam ich auf die Idee, Pate zu werden. Nicht für meine eigenen Kinder, die waren da schon groß, sondern weil der Spielplatz zugemüllt war und viele Eltern mit Kindern hinkamen und kopfschüttelnd wieder gegangen sind." Statt wegzuschauen, packte Norbert Schelenz an. "Das Müllproblem war ganz interessant: Zum Teil waren es die Eltern selbst, zum Teil aber auch Elstern und Raben, die die Mülleimer wieder leer machten."

Die Mülleimer wieder zu füllen, statt den Bauhof zu rufen, das ist für den Nachbarn kein Problem. Zuweilen hinterlassen aber auch ältere Jugendliche auf dem Platz ihre Spuren, berichtete der Pate im Ausschuss. "In den Sommermonaten ist es intensiv und laut." Viele Nachbarn oder Eltern würden sich nicht trauen, diese ungebetenen Gäste anzusprechen, ist sich der hauptberufliche Polizist bewusst. Doch in der Regel reiche eine ganz höfliche, erklärende Ansprache aus, ehe Jugendliche weiterzögen.

Der Spielplatz zwischen den Wohngebieten und an der Lauf-Achse zwischen Ankerstraße und dem Huma lade nun einmal mit seinen Sitzbänken im Schatten zum Verweilen ein, resümierte der Spielplatzpate. Die überwiegende Arbeit sei es, ab und zu nach dem Rechten zu sehen und ein wenig aufzuräumen.

Und das sei das Wichtigste, ergänzte Ralf Ulrich, der die Spielplatzpaten betreut. "In der Ausgestaltung der Aufgaben sind die Paten völlig frei. Es gibt keine Vorgaben oder einen Vertrag, was man tun muss oder nicht. Ein Pate sollte in der Nähe eines Spielplatzes wohnen und die Zeit und Möglichkeit haben, regelmäßig nach dem Spielplatz zu schauen." Und der Bedarf an Paten ist je nach Stadtteil sehr groß, betont der Projektleiter: "Im Moment fällt auf, dass Meindorf sechs Spielplätze hat, von denen keiner betreut ist. Auch Sankt Augustin-Ort hat sechs Plätze, von denen nur einer betreut wird."

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