Kinderbetreuung in Sankt Augustin Stadt weitet OGS-Angebot auf Teile der Ferien aus
Sankt Augustin · Die Stadt Sankt Augustin weitet das Betreuungsangebot für die Grundschulkinder aus. Die Eltern sollen so vor allem in den Ferien wenigstens teilweise von der Betreuung entlastet werden.
Eltern von Grundschulkindern in Sankt Augustin können sich ab dem kommenden Schuljahr auf Entlastung freuen: Das Betreuungsangebot im Offenen Ganztag wird in Sankt Augustin von bislang 40 auf 45 Wochen im Jahr ausgebaut. Damit werden zukünftig auch fünf der zwölf Ferienwochen im Primarbereich, das heißt in den Klassen eins bis vier, durch OGS-Angebote abgedeckt. Nach dem einstimmigen Beschluss im Jugendhilfeausschuss brachte der Stadtrat diese Ausweitung noch vor seiner Sommerpause auf den Weg. Damit folgte die Politik nicht nur dem Ruf vieler Eltern, sondern in Teilen auch den freien Trägern im Ganztag, die zuletzt im Mai eine Aufstockung des von der Stadt mitfinanzierten Betreuungsangebotes gefordert hatten.
Um diese Pläne zu finanzieren, wird die Stadt mit Auftrag der Politik ab dem 1. August die OGS-Beiträge anpassen. Die unterste Einkommensstufe, mit einem Jahreseinkommen bis 18.003 Euro, bleibt beitragsfrei. Bei allen weiteren Einkommensstufen werden die monatlichen Beiträge um ein bis sechs Euro erhöht. Eltern auf Stufe zwei Zahlen künftig 33 Euro, die Stufen acht bis zwölf 191 Euro, teilt die Stadtverwaltung mit.
Stadt erhöht ihren Zuschuss
Neben den Elternbeiträgen erhöht die Stadt auch ihren eigenen Zuschuss zu den Ganztagsangeboten, die sogenannte OGS-Pauschale. Diese war für das abgelaufene Schuljahr vom Stadtrat auf 2737 Euro je Ganztags-Platz festgelegt worden und wird nun auf 3155 Euro angehoben. „Vor dem Hintergrund des künftigen Rechtsanspruchs auf einen OGS-Platz im Primarbereich ab dem Schuljahr 2026/2027 wird die Einführung einer OGS-Ferienbetreuung als nächster unverzichtbarer Qualitätsschritt angesehen“, erklärt die Stadt Sankt Augustin. Auch dem bestehenden Fachkräftemangel soll so entgegengewirkt werden: Die Schulträger wiesen darauf hin, dass die bisher notwendigen langen Schließzeiten in den Ferien es erschwerten, entsprechendes Personal zu finden.
Unterm Strich rechnet die Stadt mit einer Mehrbelastung in Höhe von 180.000 Euro jährlich. Damit belaufen sich die Gesamtkosten der Stadt für die Betreuung im Offenen Ganztag auf etwa 4,38 Millionen Euro.
Mit Beginn des Schuljahres wird die Stadt im OGS-Primarbereich rund 1530 Plätze anbieten – für etwa 2200 Schülerinnen und Schüler, womit also knapp 70 Prozent der Schülerschaft die Betreuung nutzen könnte. Im Jahr 2018 hatte die Politik sich eine Abdeckung von 80 Prozent zum Ziel gesetzt. Um das zu erreichen, werden die Räume der Offenen Ganztagsschulen und Mensen in Menden und Niederpleis umfangreich ausgebaut.