Sturmkatastrophe auf den Philippinen Steyler verteilen Rettungspakete

SANKT AUGUSTIN · Der Taifun "Haiyan" gehört zu den wohl gewaltigsten Tropenstürmen aller Zeiten und hat unfassbares Leid auf den Philippinen mit sich gebracht. Besonders schlimm wütete er in der Küstenstadt Tacloban City auf der Insel Leyte, wo auch die Steyler Missionare vertreten sind und eine Schule und eine Klinik führen. Die Steyler in Sankt Augustin sind in großer Sorge um ihre Mitbrüder. Auch auf der Insel Cebu leben und arbeiten Steyler Patres.

 Mit größter Zerstörungswut fegte der Taifun "Haiyan" über die Philippinen, wo auch viele Steyler Missionare leben und arbeiten.

Mit größter Zerstörungswut fegte der Taifun "Haiyan" über die Philippinen, wo auch viele Steyler Missionare leben und arbeiten.

Foto: dpa

Sie haben versucht, telefonisch durchzukommen zu ihren Mitbrüdern, hatten zunächst aber keinen Erfolg, weil die Telefonleitungen gekappt sind. Inzwischen erreichten sie die ersten Lebenszeichen ihrer Mitbrüder. Die Lage auf Leyte ist äußerst dramatisch. Viele Ordensleute im Katastrophengebiet haben ihre Angehörigen verloren.

"Das ist wirklich besorgniserregend", berichtete Pater Ulrich Schlecht, der auf dem Campus der San-Carlos-Universität auf der Insel Cebu lebt, nach Sankt Augustin. "Allerdings haben wir auch Hoffnung, denn unsere Schule ist solide gebaut." Das Krankenhaus habe er immerhin in einem Fernsehbericht erkannt, so Pater Schlecht. "Es wurde als einziges Krankenhaus in Tacloban vorgestellt, das noch in Betrieb ist." Er hoffe sehr, dass die Steyler-Kräfte vor Ort bald neue Medizinvorräte erhalten, weil diese erschöpft seien. "Patienten können nicht mehr aufgenommen werden, weil alle Betten belegt sind. Selbst die Korridore sind voller Menschen", so Pater Schlecht. Es fehle an allem.

Erst vor einigen Wochen hatte es ein Erdbeben auf der philippinischen Insel Bohol gegeben, und ein Steyler Krankenhaus nahe der Holy Name University wurde zerstört. "In weniger als sechs Jahren ist die Region hier von sechs großen Naturkatastrophen heimgesucht worden", sagte Pater Eugene Docoy. Die Menschen seien am Ende ihrer Belastbarkeit angekommen.

Die Steyler verteilen nun Rettungspakete mit Nahrung, Trinkwasser, Decken, getrocknetem Fisch, Nudeln, Kochutensilien und Kleidern. "Und beim Wiederaufbau möchten wir jede Familie mit 300 Euro unterstützen", sagte Pater Heinz Kulücke, Generaloberer der Steyler.

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