Neues Wohngebiet Bonner Straße/Südstraße Streit im Ausschuss über Bauprojekt in Sankt Augustin

Sankt Augustin · Im Sankt Augustiner Zentrumsausschuss ist über die geplante Zufahrt an der Nachbarschaftshilfe in Mülldorf gestritten worden. Die Pläne für drei Mehrfamilienhäuser an der Südstraße wurden auf den Weg gebracht.

Auf der Tagesordnung im Sankt Augustiner Zentrumsausschuss stand der Verkauf des Grundstückes an der Südstraße/Bonner Straße, um den Weg frei zu machen für eine Bebauung mit drei Mehrfamilienhäusern.

Vor allem die Vorsitzende des Mülldorfer CDU-Ortsverbandes Claudia Feld-Wielpütz konnte ihre Enttäuschung nicht verbergen, nachdem die bereits über eine Stunde andauernde Debatte durch den Geschäftsordnungsantrag der Fraktion Aufbruch in Person von Edmund Heikaus jäh beendet wurde. „Mit dem Geschäftsordnungsantrag haben Sie alles vom Tisch gewischt, was ist das für ein Demokratieverständnis“, schimpfte Feld-Wielpütz.

Die Architektur und auch das grundsätzliche Ansinnen, dort Wohnungen und gewerbliche Nutzung unterzubringen, war zwar unstrittig. Richtig heiß her aber ging es im Zentrumsausschuss bei der Beurteilung der Verkehrssituation. Bei der anschließenden Abstimmung konnte die CDU-Fraktion ihren Antrag gegen die Stimmen der übrigen Fraktionen nicht durchsetzen.

Anwohner sehen Bebauung kritisch

Die Bebauung wird derzeit insbesondere bei den Anwohnern der Bonner Straße kritisch gesehen. Die Pläne der Investoren Stoffel, Bertz und Partner sehen vor, an dieser Stelle drei Mehrfamilienhäuser zu bauen: ein Wohn- und Geschäftshaus als Eckhaus und zwei Häuser mit sozial geförderten Wohnungen zu bezahlbaren Mieten. Der aktuelle Plan sieht vor, dass die Erschließung der Gebäude nur von der Bonner Straße aus über eine noch zu bauende Planstraße erfolgen soll. Die Anwohner befürchten deshalb einen Verkehrskollaps im Berufsverkehr und haben dies bei der von der CDU initiierten Bürgerversammlung auch schon kund getan.

Angesichts der großen Sorgen der Bürger habe die CDU ihren Antrag formuliert, erläuterte Feld-Wielpütz. Vom Grundsatz her werde die Bebauung positiv gesehen. „Wir wollen jedoch, dass vor dem Grundstücksverkauf die Rahmenbedingungen geprüft werden“, führte sie aus. Die CDU habe auch in der Vergangenheit schon immer große Bedenken mit der geplanten Zufahrt gehabt. Sowohl der ruhende Verkehr als auch die Ein- und Ausfahrt an der Bonner Straße, die dann auch für die Nachbarschaftshilfe gelte, stellten ein Riesenproblem dar.

SPD: "Endlich mehr Wohnraum im Zentrum"

Mit zehn Ja- bei sieben Nein- Stimmen aus der CDU wurde der Verwaltungsvorschlag letztlich durchgewunken. Damit stimmte der Ausschuss dem Verkauf der städtischen Liegenschaften im Bereich Bonner Straße/Südstraße zu – mit dem Ziel, das vorgestellte Bebauungskonzept zu realisieren. Ergänzend dazu beschloss der Ausschuss mehrheitlich mit den Stimmen von SPD, FDP, Grüne, Aufbruch und Linken, dass der Zu- und Abfahrtsverkehr der Nachbarschaftshilfe noch bis mindestens 1. Februar 2019 über die Südstraße geführt wird. Auch die Parkplätze für das Sozialkaufhaus bleiben erhalten. Zudem wurde die Verwaltung beauftragt, Vorschläge für einen geeigneten Umgang mit der Verkehrssituation zu entwickeln. Gerhard Schmitz-Porten stellte für die SPD fest, dass mit dieser „städtebaulich attraktiven Bebauung“ das bestehende Loch beseitigt und endlich mehr Wohnraum im Zentrum geschaffen werde.

Auch der Mülldorfer Ortsvorsteher Heinz-Peter Schumacher, der gleichzeitig Geschäftsführer der Nachbarschaftshilfe ist, kam an diesem Abend – allerdings nur in seiner Funktion als Ortsvorsteher – zu Wort. „Warum kommt der soziale Wohnungsbau schon wieder nach Mülldorf“, fragte er und verwies auf „zahlreiche soziale Brennpunkte“ im Stadtteil. Aussagen, die die SPD am Donnerstag in einer Mitteilung kritisierte und für die sie eine öffentliche Entschuldigung forderte. Damit spreche Schumacher nicht für die Mehrheit der Mülldorfer, so die SPD.

Schumacher hätte sich, sagte er in der Sitzung, zudem gewünscht, „dass die Besucher der Nachbarschaftshilfe auch nach Fertigstellung der neuen Häuser über die Südstraße, so wie bisher auch, wieder rausfahren können“. Darüber hinaus verwies er auf die Pläne, die S 66 in kürzeren Takten fahren zu lassen. Dann sei die Schranke noch öfter geschlossen als bisher, was überhaupt nicht berücksichtigt worden sei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort