Hähnewettkampf in Sankt Augustin Tagessieger "Krüper" krähte 105 Mal
SANKT AUGUSTIN · Wenn 34 Hähne auf einen "Hühnerbaron" und das Hangelarer "Eifelhühnchen" treffen, geht's rund: Zum 1. Mai hatte der Erhaltungszuchtverein für Rassegeflügel zum Hähnewettkrähen auf dem Udetplatz in Sankt Augustin eingeladen. Elf Züchter schickten ihr Gefieder in den Ring. Dort zählte eine Jury in drei Wertungsrunden zu je 20 Minuten exakt 1109 Rufe.
"Das sind echte Naturtalente, das muss man denen nicht beibringen", sagte der Vereinsvorsitzende Erich Lindsiepe, der Ortsvorsteherin Marika Roitzheim in alter Freundschaft als "unser Eifelhühnchen" empfing. "Das ist für mich ein Ehrentitel, wenn ein Hühnerbaron ihn vergibt. Hier bin ich daheim, aber in der Eifel zu Hause," freute sich Roitzheim, ehe sie den Züchtern die Daumen drückte.
"Wenn ein Hahn nicht mitkräht, dann ist der nicht kaputt, sondern nett und umweltfreundlich," erklärte Lindsiepe. "Mit dem Krähen rufen sie ihre Mädels zusammen. Die einen sind da ehrgeizig, andere haben nicht so viel Selbstwertgefühl und schweigen lieber." Da half auch kaum gutes Zureden, wie es Hildegard Wirtz vom Fanclub der Käfige 18 bis 20 versuchte. "Irgendwie habe ich den Trick noch nicht raus, vielleicht brauchen die Hähne einen Namen", rätselte sie, während Züchter Hans-Peter Fischer zufrieden dreinschaute. Der absolute Zuchtneuling setzte auf Anfängerglück. Zumindest sein "Aracauna" sollte ihm später mit 93 Krähenrufen den zweiten Platz bringen. Nur Silvia Wolters "Krüper" wollte mit 105 Krährufen noch aktiver sein.
Bei den Zwerghähnen gab der "Zwerg-Wyandotte" von Christian Cramer mit 63 Rufen die Spitzenleistung ab, dicht gefolgt vom "Federfüßigen Zwerghahn" von Paul Schons mit 60 Rufen. Ein anderer Zwerg-Wyandotte aus dem Hause Cramer schwieg derweil unentwegt und teilte sich mit dem "New Hampshire" von Uwe Düpperr den Preis für den umweltfreundlichsten Hahn.