Internetleitungen Telekom baut ihr Netz in Sankt Augustin aus

Sankt Augustin · Wenn Bürgermeister Klaus Schumacher redet, klingt es manchmal, als wäre Sankt Augustin eine gesegnete Stadt. Was die Verfügbarkeit von Hochgeschwindigkeits-Internetleitungen angeht, wird dies auch Ende des Jahres so sein.

 Sankt Augustins Bürgermeister Klaus Schumacher mit Walter Quasten (l.) und Peter Kroppen (r.), Infrastrukturleiter der Telekom für die Region West, vor der Unterzeichnung der Absichtserklärung.

Sankt Augustins Bürgermeister Klaus Schumacher mit Walter Quasten (l.) und Peter Kroppen (r.), Infrastrukturleiter der Telekom für die Region West, vor der Unterzeichnung der Absichtserklärung.

Foto: Holger Arndt

Am Freitag haben Stadt und Telekom eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Zuvor hatte der Bonner Weltkonzern jedoch schon Nägel mit Köpfen gemacht und mit ersten Baumaßnahmen begonnen, die Absicht also bereits in die Tat umgesetzt.

Bis Herbst wird die Telekom im gesamten Stadtgebiet in 30 Teilabschnitten, von denen jeder 100 bis 300 Meter lang sein wird, Glasfaserkabel unter die Straße bringen. Zudem wird es 156 Kleinbaustellen geben, an denen die Verteilerkästen entsprechend umgerüstet werden, damit die Leistung auch an die Haushalte und Firmen verteilt werden kann.

Und diese Leistung ist beachtlich. Derzeit können Kunden mit maximal 16 Megabit pro Sekunde (MBit/s) surfen. Diese Bandbreite wird durch die Glasfaser mit bis zu 50 MBit/s mehr als verdreifacht. Das bedeutet, dass künftig Downloadgeschwindigkeiten von bis zu fünf Megabyte pro Sekunde erreicht werden können.

"Der Bedarf nach Bandbreite ist groß", sagte Martin Philipp von der Telekom. "Um diesen zu stillen, bringen wir insgesamt zehn Kilometer Glasfaserkabel unter die Erde." Sankt Augustins Wirtschaftsförderer Edgar Bastian stellte heraus, dass die Forderung nach mehr Bandbreite insbesondere aus der Wirtschaft an die Stadt herangetragen wurde.

"Viele sind mittlerweile auf diese technische Infrastruktur angewiesen." Bürgermeister Schumacher ergänzte: "Das ist ein Quantensprung für Firmen und Privatkunden." Auch Bereiche, die bisher unterversorgt waren mit schnellen Internetzugängen, wie Buisdorf oder der untere Niederberg, profitieren von dem Ausbau.

Die Telekom befindet sich derzeit auch in Gesprächen mit den Nachbarkommunen, was den Netzausbau angeht. Der langjährige Augustiner Stadtdirektor und jetzige Vorstandsbeauftragte für Kommunen der Telekom, Walter Quasten, hob jedoch die Zusammenarbeit mit seiner "Heimatstadt" hervor: "Wir sind hier auf offene Türen gestoßen. Sowohl die Wirtschaftsstruktur als auch die Bevölkerungsdichte stimmen."

Was die Preisgestaltung angeht, hält sich die Telekom noch bedeckt. Wer seinen bestehenden Vertrag aufrüsten möchte, wird wohl mit 5 bis 10 Euro Mehrkosten rechnen müssen. Stadt und Konzern wollen bei der 10. Wirtschaftsbühne am letzten Aprilwochenende umfassend über das Projekt informieren.

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