Jahresbericht 2018 veröffentlicht "Turbulentes Jahr" für Sankt Augustiner Feuerwehr

Sankt Augustin · Sankt Augustins Stadtbrandinspektor Herbert Maur hat den Jahresbericht 2018 vorgelegt. Die im Brandschutzbedarfsplan gesetzten Schutzziele von mindestens 80 Prozent wurden mit 93,7 Prozent auch im Jahr 2018 mehr als erreicht.

Retten, bergen, löschen, schützen – vier Piktogramme im Logo der Feuerwehr symbolisieren gemeinhin die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren. Über die vergangenen Jahrzehnte sind Technische Hilfe, aber auch Beschaffung und internationale Ausschreibungen, feuerwehrtechnische Dienstleistungen für Einheiten anderer Städte, Materialpflege, Aus- und Weiterbildung sowie Brandschutzerziehung, Jugendarbeit und Nachwuchsförderung dazugekommen.

Aufgaben, die mittlerweile das Tagesgeschäft einer modernen Feuerwehr ausmachen. Das berichtete am Dienstagabend Sankt Augustins Feuerwehrchef Herbert Maur dem Feuer- und Zivilschutzausschuss in seiner Rückschau auf das vergangene Jahr.

„Das Jahr 2018 war für die Feuerwehr ein sehr turbulentes Jahr. Nicht nur das Wetter war heiß, sondern auch die Einsätze waren es.“ Insgesamt 606 Einsätze leisteten die Helfer – Tendenz steigend. 2017 waren es 573 Einsätze, im Jahr 2011 nur 256 Einsätze. In 158 Fällen wurden Brände bekämpft. Dazu kamen 42 Unwettereinsätze. Bei 327 Einsätzen wurde „Technische Hilfe“ geleistet, die von der Öffnung einer Tür für den Rettungsdienst bis zur Unfallrettung reicht.

In der Statistik erfasst sind auch die Fehleinsätze, deren Zahl von zuletzt 87 auf 79 gesunken ist. „Die Brandmeldeanlagen der Zentralen Unterbringungseinrichtung und die Flüchtlingsunterkünfte waren daran maßgeblich beteiligt“, so Maur. Von zwölf auf 27 Einsätze gestiegen sind die Hilferufe zur Unterstützung anderer Städte bei der Bewältigung von Großschadenslagen.

Die im Brandschutzbedarfsplan gesetzten und behördlich kontrollierten Schutzziele von mindestens 80 Prozent wurden mit 93,7 Prozent auch im Jahr 2018 mehr als erreicht. Daher könne die Stadt weiterhin mit einer Ausnahmegenehmigung der Bezirksregierung mit einer Freiwilligen Feuerwehr geschützt werden, so Maur. „Ein wesentlicher Anteil bei der Erreichung der Schutzziele ist, dass wir tagsüber genügend Personal in der Feuerwehrtechnischen Zentrale haben, aber auch die studierenden Feuerwehrmitglieder der Hochschule sowie die vier Mitarbeiter aus der Stadtverwaltung, für die nun ein eigenes Feuerwehrauto am Rathaus steht.“ Außerhalb der Einsätze mangele es der Feuerwehr nicht an Arbeit, so Maur in seinem Bericht.

So verkaufte die Feuerwehr im vergangenen Jahr vier Fahrzeuge, mit denen 116.951 Euro in die Stadtkasse kamen. Weitere knapp 90.400 Euro erwirtschaftete das Ehrenamt durch Einsätze, bei denen Kostenbescheide für Verursacher erstellt werden konnten. Brandsicherheitswachen bei Veranstaltungen brachten Einnahmen in Höhe von 5306 Euro, die regelmäßige Reinigung der Schutzausrüstung der Feuerwehr Lohmar 2904 Euro sowie die Ausrichtung von Lehrgängen für andere Einheiten rund 18.000 Euro.

Mit 230.704 Euro an Einnahmen sei die Wehr aber keineswegs kostendeckend. Allein im Jahr 2019 soll die Beschaffung von vier neuen Fahrzeugen auf den Weg gebracht werden, darunter ein zwischen 350.000 und 400.000 Euro teures Löschfahrzeug mit einem Tank für 4000 Liter Wasser. Das sei eine Lehre aus dem Großbrand in Siegburg vom August 2018, aber auch für Einsätze auf den Autobahnen wichtig, wo es im Brandfall keine Fließgewässer oder Hydranten gebe.

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