Verkehrsverbund Rhein-Sieg Unterstützung für ein schwer krankes Mädchen

SANKT AUGUSTIN · Es dürfte ein Glückstag für die anderthalb Jahre alte Malak und ihre Familie gewesen sein, als sich der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) entschied, ihren Aufenthalt in Deutschland mit einer Spende von 5000 Euro zu unterstützen.

Spendenübergabe (von links): Inka Orth, Birgit Strecker und Alexandra Bilz.

Spendenübergabe (von links): Inka Orth, Birgit Strecker und Alexandra Bilz.

Foto: Holger Arndt

Am Dienstag überreichte die Leiterin der Abteilung Kommunikation, Birgit Strecker, die Spende an die Vorstandsvorsitzende des Bunten Kreises Bonn-Ahr-Rhein-Sieg, Inka Orth, in der Asklepios Kinderklinik in Sankt Augustin.

Unterstützt wird der Bunte Kreis schon seit vier Jahren vom VRS. Jetzt soll das Geld Malak zugutekommen, die im März mit ihren Eltern aus Libyen nach Sankt Augustin kam, um ihre Mehrfachbehinderung hier behandeln zu lassen.

Von Geburt an leidet das kleine Mädchen an dem genetisch bedingen Crouzon-Syndrom. Bei ihrer Ankunft habe man gedacht, sie würde das nicht überleben, erinnert sich Orth. "Sie sah schon sehr schlecht aus, hatte einen Wasserkopf und war stark abgemagert", beschreibt sie Malaks damaligen Zustand.

Bis heute könne sie die Augenlider nicht schließen und müsse nachts eine Augenklappe tragen, damit die Augen nicht austrockneten. Ernährt wird Malak immer noch durch eine Magensonde, aber nach den Operationen der Neurochirurgen, die den Wasserkopf ableiteten und die Herzfehler korrigierten, habe sie sich toll entwickelt. Ende Oktober habe man das Kind aus der Klinik entlassen, auch weil die gesamten Ersparnisse der Familie, die in Deutschland natürlich nicht krankenversichert ist, aufgebraucht waren.

Derzeit lebt Malak gemeinsam mit ihrem sechs Wochen alten Bruder und den Eltern in einem Zimmer in Bad Godesberg. Um die Betreuung dennoch zu gewährleisten, helfen die Kinderkrankenschwestern des Bunten Kreises.

Allein für Medikamente müssen rund 1000 Euro im Monat ausgegeben werden. Bett oder Kinderwagen seien ebenfalls nicht vorhanden gewesen, ergänzte die Teamleiterin des Sankt Augustiner Büros des Bunten Kreises, Alexandra Bilz. "Wir sind gedanklich am Rotieren, wie wir das alles aufgefangen bekommen", sagt sie, denn auch das Zimmer kostet 1100 Euro Miete im Monat.

Malaks Familie sei sehr bescheiden und versuche, möglichst viel alleine zu schaffen. Ziel sei neben der selbstständigen Ernährung die Stabilisierung des Mädchens, damit die Familie wieder nach Libyen zurückkehren könne. In ungefähr vier Monaten könnte es so weit sein, und diese Zeit muss jetzt noch überbrückt werden. Wer Malak oder anderen Familien bei der Nachsorge nach einer schweren Krankheit helfen möchte, kann sich im Internet auf www.bunterkreis.de über Möglichkeiten der Unterstützung informieren.

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