Marihuana-Händler Vater ließ Söhne dealen

SANKT AUGUSTIN/BONN · Einen schwunghaften Drogenhandel soll ein 43-Jähriger aus Sankt Augustin betrieben haben. In seine Aktivitäten scheint der ehemalige Bodenleger seine 19 und 16 Jahre alten Söhne eingebunden zu haben, die bei ihrer Mutter in Hennef lebten.

Wie Gerichtssprecher Philipp Prietze mitteilte, werden sich alle drei demnächst vor dem Bonner Landgericht verantworten müssen. Laut Anklage hat das Trio zwischen Januar und August 2013 insgesamt 5,7 Kilogramm Marihuana (Straßenverkaufswert knapp 60.000 Euro) verkauft. Bei einem bislang unbekannten Dealer soll der Vater insgesamt mehr als zehn Kilogramm eingekauft haben - etwa fünf davon soll er allerdings selbst konsumiert haben.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Sozialleistungen beziehende 43-Jährige seinem älteren Sohn täglich Marihuana für den Eigenkonsum gab. Dafür musste der 19-Jährige laut Anklage mindestens einmal pro Woche Marihuana weiterverkaufen. Der damals 15 Jahre alte Sohn scheint sogar noch stärker eingebunden gewesen zu sein: Insgesamt elf Mal soll der Vater ihm jeweils 60 Gramm für 400 Euro verkauft haben, damit der Jugendliche es für etwa zehn Euro pro Gramm unters Volk bringt, so Prietze. Die Söhne seien schließlich von sich aus zur Polizei gegangen, woraufhin bei einer Durchsuchung der Wohnung des Vaters eine kleine Menge Marihuana gefunden wurde.

Der mehrfach vorbestrafte 43-Jährige soll den Verkauf von Drogen bestritten und sich von seinen Söhnen distanziert haben. Er habe lediglich selbst Marihuana konsumiert, um damit Schmerzen zu bekämpfen. Offenbar gibt es jedoch Zeugen, die nahezu täglich bei ihm Drogen gekauft haben wollen.

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