Verbindung zwischen Sankt Augustin und Troisdorf Pläne für Radbrücke über die Sieg werden konkreter

Sankt Augustin · Die Stadt Sankt Augustin treibt die Planung einer Brücke über die Sieg weiter voran und hat einen Förderantrag bei der Bezirksregierung gestellt. Wir die Verbindung nach Troisdorf aussehen soll, stehe bereits fest.

 Neben der Eisenbahnbrücke soll eine neue Radbrücke als Verbindung zwischen Menden und Friedrich-Wilhelms-Hütte entstehen.

Neben der Eisenbahnbrücke soll eine neue Radbrücke als Verbindung zwischen Menden und Friedrich-Wilhelms-Hütte entstehen.

Foto: Holger Arndt

Kein Durchkommen, und das schon seit Langem. 2014 wurde der Fußweg entlang der Eisenbahnbrücke zwischen Menden und dem Troisdorfer Stadtteil Friedrich-Wilhelms-Hütte gekappt, weil er nicht mehr verkehrssicher ist. Für Fußgänger und Radfahrer bedeutet das: Sie müssen den Umweg über die rund einen Kilometer entfernte Melanbogenbrücke nehmen, um über die Sieg zu kommen. Das soll aber keine Dauerlösung sein. Denn die Stadt Sankt Augustin plant bereits seit mehreren Jahren, neben der Eisenbahnbrücke eine neue Fuß- und Radwegverbindung zu schaffen. Nun werden die Pläne konkreter.

„Mein Ziel ist, eine eigenständige, leistungsfähige Fuß- und Radverbindung zu bauen“, sagt der Erste Beigeordnete der Stadt Sankt Augustin, Rainer Gleß, auf Anfrage des General-Anzeigers. „Die Planung dafür geht voran.“

Gespräche mit BUND und ADFC, Abstimmung mit der Bahn

So habe die Stadt bereits eine Umweltverträglichkeits­studie gemacht sowie Gespräche mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club geführt. „Sie stimmen mich hoffnungsfroh, dass wir gemeinsam etwas Gutes bewirken können“, sagt Gleß.

Auch wie die Brücke einmal aussehen soll, stehe fest. Sie soll eine Breite von 3,30 Meter haben, damit auch Radfahrer sie nutzen können, und etwa fünf Meter von der Eisenbahnbrücke entfernt entstehen.

„Das haben wir final mit der Deutschen Bahn abgestimmt“, ergänzt der Erste Beigeordnete. Erste Überlegungen, wie bisher einen Weg an die Eisenbahnbrücke anzubauen, hatte die Stadt hingegen verworfen.

Ziel: Komfort im Einklang mit der Natur

Die neue Verbindung wird Sankt Augustin rund 1,45 Millionen Euro kosten. Das sei der städtische Eigen­anteil bei der aktuellen Kostenschätzung von etwa vier Millionen Euro, so Gleß. Ein Förderantrag bei der Bezirksregierung sei bereits gestellt. Die Verwaltung hofft auf einen Zuschuss in Höhe von 70 Prozent.

„Wir werden mehr investieren, um mehr Komfort, mehr Leistungsfähigkeit und einen Einklang mit Natur und Landschaft erzielen zu können“, erklärt Gleß.

Vor vier Jahren ging die Stadt noch von einem Eigenanteil von rund 609.000 Euro aus. Im Gegensatz zur ersten Kostenschätzung von 2016 sei die Brücke nun aber 70 Zentimeter breiter geplant, und auch Baukostensteigerungen seien eingerechnet.

Auch Troisdorf beteiligt sich

Mit im Boot ist auch die Stadt Troisdorf: Sie beteiligt sich laut Pressesprecher Peter Sonnet nach bisherigem Stand mit 161.000 Euro an den Baukosten für die neue Geh- und Radwegbrücke über die Sieg.

Außerdem errichte sie den Geh- und Radweg zur Brücke und den Hochwasserschutz auf Trois­dorfer Seite.

Wann das Planfeststellungsverfahren für den Neubau beginnt, ist laut Gleß noch offen. Er hofft aber, dass es trotz der Corona-Krise weiter vorangetrieben werden kann. „Das ist jetzt alles eine Blaupause für das, was man erreichen könnte. Wie es sich mit Corona tatsächlich verhält, wird man dann sehen.“

Bei der Frage nach der Fertigstellung legt Gleß sich daher nicht fest. Es sei aber möglich, dass die Brücke 2022 stehen könne. Und damit eventuell sogar vor dem Umbau der Melanbogenbrücke. „Wir haben schon eine Reihe von Hausaufgaben erledigt.“

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