ASV Sankt Augustin Verein ruft Mannschaft für Menschen mit Behinderung ins Leben
SANKT AUGUSTIN · Inklusion gehört schon länger zum Geschäft des mitgliederstärksten Breitensportvereins der Stadt, dem ASV Sankt Augustin. Das aktuelle Projekt des Vereins nennt sich "Fußball inklusive", soll im März nächsten Jahres starten und wird von der "Aktion Mensch" unterstützt.
Initiiert habe das Projekt Fußball-Abteilungsleiter Ralf Drinhausen, erläuterte die ASV-Vorsitzende Gabriele Wiskemann bei der Vorstellung des neuen Angebotes. Drinhausen, der seit 15 Jahren ASV-Kicker trainiert, hatte die Idee, eine inklusive Mannschaft zusätzlich zum laufenden Spielbetrieb ins Leben zu rufen. Der Antrag auf Unterstützung bei der "Aktion Mensch" wurde bewilligt und für die Zeit von März bis November fließen 4700 Euro, um die inklusive Fußballmannschaft aufzubauen.
Gedacht war dieses Geld ursprünglich zur Unterstützung des Sonderpädagogen Patrick Müller-Hirschmann, der an der Gesamtschule in Menden als Lehrer arbeitet. "Er verzichtete jedoch auf Honorar, so dass wir von dem Geld spezielle Materialien anschaffen können", sagte Drinhausen. Sollten mehrere Trainer benötigt werden, könnten diese dann ebenfalls aus dem Fonds der "Aktion Mensch" finanziert werden.
Im Moment sind die Verantwortlichen auf der Suche nach Spielern - ob mit oder ohne Behinderung spielt zunächst keine Rolle. Das Angebot könnte somit auch eine gute Möglichkeit für Späteinsteiger sein, glaubt der Trainer. "Alles wird sich darum drehen, dass die Kinder Fußball spielen und Spaß haben", sagte Drinhausen. Dabei gehe es weniger darum, die Kinder mit Regeln zu überlasten.
Im Idealfall würde der ASV gerne in der eigenen Inklusionsliga mitspielen, die es jedoch derzeit noch nicht gibt. Gesucht werden 15 bis 20 Kinder im Alter zwischen sechs und 14 Jahren, entweder mit Behinderung oder als Späteinsteiger. Melden können sich die Interessenten beim Trainer oder der Vorsitzenden Gabriele Wiskemann.
Inklusion hat eine Geschichte beim ASV: Die Integrationsbeauftragte Heike Niewöhner begleitet beruflich behinderte Kinder im Schulalltag und leitet das Eltern-Kind-Turnen im Verein. Auch im Schwimmen oder Volleyball gibt es bereits Inklusionsgruppen, ebenso wie bei dem Angebot "Kids in Action".
Die Fußballer mit Behinderung sollen unter anderem aus der Heinrich-Hanselmann-Schule und der LVR-Frida-Kahlo-Schule rekrutiert werden. Mit beiden Schulen gibt es Kooperationen. Um das Thema Inklusion weiterzuführen, soll es im Sommer einen Tag der Inklusion auf dem ASV-Sportplatz geben. Eines steht jetzt schon fest: Die Fußballmannschaft wird unabhängig von der Förderung auf jeden Fall bestehen bleiben, so Wiskemann.
Anmeldung bei Ralf Drinhausen, Tel. 02241/205884, oder Gabriele Wiskemann, Tel. 02241/ 9325316.