Drogen im Blumentopf versteckt Viereinhalb Jahre Haft für Dealerin gefordert
SANKT AUGUSTIN/BONN · Vor dem Bonner Landgericht hat eine 42 Jahre alte Frau aus Sankt Augustin am Dienstag gestanden, mit dreieinhalb Kilogramm Heroin gehandelt zu haben. Offenbar hatte die mehrfache Mutter die Geschäfte ihres ehemaligen Lebensgefährten übernommen, nachdem dieser verhaftet worden war.
Zwischen November 2010 und Juni 2012 hatte die Frau, die früher selbst Drogen genommen und als Prostituierte gearbeitet hatte, das Heroin einmal pro Monat aus den Niederlanden anliefern lassen. In der Wohnung eines Nachbarn wurde das Rauschmittel unter anderem in einem Blumentopf gelagert und in kleine Portionen umgepackt - der arbeitsunfähige 63-Jährige sitzt wegen Beihilfe mit auf der Anklagebank.
Laut der Staatsanwaltschaft hat die Drogendealerin einen Gewinn von mindestens 25.000 Euro gemacht. Nach eigenen Angaben hatte sie das Heroin für 64.000 Euro eingekauft und für 89.000 Euro an ihre Kunden verkauft.
Auf die Spur waren die Ermittler dem kriminellen Duo aufgrund eines anonymen Tipps gekommen. Die 42-Jährige war daraufhin in Untersuchungshaft genommen worden. Vom Staatsanwalt wurde für die Angeklagte eine Haftstrafe von viereinhalb Jahren gefordert. Der nicht vorbestrafte Nachbar solle eine zweijährige Bewährungsstrafe erhalten. Der Prozess wird fortgesetzt.