40 Jahre Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft Von grünen, braunen und gelben Tonnen im Rhein-Sieg-Kreis

Rhein-Sieg-Kreis · Seit 40 Jahren entsorgen sie unseren Müll. Am Freitag feiert die Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft (RSAG) ihr 40-jähriges Bestehen. In dieser Zeit hat sich im Unternehmen viel geändert.

Die RSAG wird 40 Jahre alt.

Die RSAG wird 40 Jahre alt.

Foto: Holger.Arndt@outlook.com

Bereits zu Beginn der 1980er Jahre waren ein paar Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis zu einem Müllzweckverband zusammengeschlossen. Daraus ging am 6. Januar 1983 die RSAG hervor, die für den Abfall aller 19 Kommunen des Kreises zuständig war und heute noch ist. Die Abkürzung blieb, der Name änderte sich: Aus der ursprünglichen Rhein-Sieg-Abfallbeseitigungsgesellschaft wurde 1987 die Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft. Der Grund dafür waren abfallpolitische Änderungen und neue Anforderungen, so die RSAG.

Das kommunale Unternehmen startete in Siegburg mit seinem ersten Geschäftsführer Robert Ueberholz. Das Unternehmen ist in den 40 Jahren seit Gründung stetig gewachsen. Mit aktuell rund 650 Beschäftigten gehört die RSAG zu den größten Arbeitgebern in der Wirtschaftsregion Bonn/Rhein-Sieg. In dieser Zeit wurde ein umfassendes Sammelsystem für Abfall eingeführt. Bereits 1986 wurden in einigen rechtsrheinischen Kommunen die ersten Altstofftonnen aufgestellt. In die grünen Tonnen kam damals Papier, Metall und Glas. Erst 1992 wurde aus der grünen Tonne im Rhein-Sieg-Kreis einheitlich die Altpapiertonne.

1992 startete auch hier das Duale System. In gelben Säcken wird seitdem der Verpackungsmüll gesammelt. Und noch eine weitere Farbe kennzeichnet seit Mitte der 1990er Jahre eine bestimmte Müllsorte: In der braunen Biotonne sammeln Verbraucher seitdem in allen 19 Kommunen kompostierbare Küchen- und Gartenabfälle.

Ehemaliger Geschäftsführer war in NRW-Müllskandal verstrickt.

Die RSAG berichtet zum Jubiläum auch vom Tiefpunkt der Firmengeschichte. Der frühere Geschäftsführer Karl-Heinz Meys wurde 2002 wegen Korruptionsverdacht verhaftet. Das Gericht wies ihm schließlich eine Verstrickung in den NRW-Müllskandal nach und verurteilte ihn zu einer mehrjährigen Haftstrafe. Im Anschluss bekam die RSAG mit Ludgera Decking nicht nur eine neue hauptamtliche Geschäftsführerin, sondern setzte auch einen firmeneigenen Integritätsvertrag zum Schutz gegen Korruption in Kraft.

2006 holte die RSAG das klassische Müllabfuhrgeschäft, das bis dahin private Entsorgungsfirmen im Auftrag erledigten, unter das eigene Firmendach zurück und baute neben der nötigen Fahrzeugflotte dafür auch eigene Betriebsstätten auf. Das sorgte für Aufmerksamkeit und fand im Bundesgebiet viele Nachahmer.

Der Fuhrpark umfasst rund 160 Fahrzeuge

Der Geschäftssitz ist heute wie zu Gründungszeiten in Siegburg an der Pleiser Hecke, im Kreis ist die RSAG derzeit an acht Standorten vertreten. Auf den verschiedenen Entsorgungsstationen betreibt sie eigene Kompostwerke, eine Sperrmüllaufbereitungsanlage und eine Sickerwasserreinigungsanlage sowie eine Papiersortieranlage. In den Kompostwerken und der Papier- und Sperrmüllanlage werden auch die Bonner Abfallmengen verarbeitet. Weite Teile der Anlagen werden mittlerweile mit nachhaltiger Energie durch Photovoltaik betrieben. Der Fahrzeugpark umfasst aktuell rund 160 Fahrzeuge.

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