Konzertrückkehr der Big Band Vorfreude überwiegt vor Anspannung

Sankt Augustin · Die Big Band des Rhein-Sieg-Gymnasiums spielt Soul, Funk und jazzige Grooves. Ihr steht jetzt das erste Konzert nach der Pandemie-Pause bevor.

 Freuen sich aufs analoge Musizieren: Lotte Elisabeth Musiol und David Schlegel singen zum Bläser-Sound der Big Band.

Freuen sich aufs analoge Musizieren: Lotte Elisabeth Musiol und David Schlegel singen zum Bläser-Sound der Big Band.

Foto: haa

Ob man viel oder wenig Publikum hat, ist für eine Band sicherlich nur zweitrangig. „Aber ohne Publikum ist das alles nichts“, sind sich Matthias Reinold und seine Big Band einig. Die Vorfreude war den jungen Musikern der Oberstufe des Rhein-Sieg-Gymnasiums am Montagnachmittag denn auch förmlich anzusehen und auch die Anspannung, die zu einer Generalprobe dazu gehört.

„Die Abläufe sind nicht mehr so verinnerlicht wie früher“, stellt Reinold fest, der auch dem Technik-Team noch zu vielen Beiträgen gute Tipps zur Lautstärke- und Licht-Einstellung gab. „Man merkt von Stück zu Stück, wie wir wieder hineinfinden“ sagt der Musiklehrer und Bandleader, der für das erste Konzert nach der Pandemie-Pause Disco-Sounds der 70er Jahre sowie Jazz- und Soul-Songs herausgesucht hat, die zum Teil noch vor dem Geburtsjahr ihrer Interpreten am RSG liegen.

„I wish“ von Stevie Wonder ist so ein Song und auch „I will survive“ von Gloria Gaynor. Aber auch relativ neue Nummern, wie „Empire State“ von Alicia Keys“ (2016) und „Writings on the wall“ von Sam Smith aus dem James Bond-Film von 2015 oder die Ballade „When we were young“ von Adele aus dem Jahr 2016 gehören zum Live-Event am RSG.

 Nach der Pandemie-Pause spielt die Big Band das erste Mal wieder auf der RSG-Bühne.

Nach der Pandemie-Pause spielt die Big Band das erste Mal wieder auf der RSG-Bühne.

Foto: haa

Einzelproben statt digitales Musizieren

Die Programmpunkte stammen zu einem Teil aus dem Programm der „Big Rock Show“, mit dem sich die Band im letzten Jahr ins Rampenlicht begeben wollte. Doch dann kam Corona dazwischen und es galt, durch Online-Proben die jungen Musiker bei der Stange zu halten. Bandleader Reinold wusste um die Problematik einer Ensemble-Probe via Zoom. Die Zeitverzögerung in der Wiedergabe solcher Meeting-Plattformen macht ein gemeinsames Musizieren beinahe unmöglich. Reinold entschied sich deshalb für Einzelproben, die „zwar zeitintensiver, aber sehr effektiv für jeden Einzelnen“ seien. So kam seine Band gut trainiert durch die Pandemie und genießt nun das gemeinsame Musizieren auf einer richtigen Bühne.

Als „special guests“ stehen mit der Big Band auch die Junior Big Band unter der Leitung von Verena Summ und der Show Chor unter der Leitung von Vera Pethes auf der Bühne. Insgesamt wird das gut einstündige Programm von etwa 60 Schülerinnen und Schülern des RSG gestaltet.

70er-Jahre-Sound zum Genießen

Für die beiden begabten Solo-Sänger David Schlegel und Lotte Elisabeth Musiol, die sich im nächsten Schuljahr bereits in den Abitur-Vorbereitungen befinden, bedeutet der Auftritt viel. „Man weiß ja gar nicht, ob wir dann noch zu vielen Auftritten kommen werden“, sagt David. „Deshalb überwiegt bei aller Anspannung jetzt erst mal die Vorfreude auf den Auftritt.“

Das wird beim Publikum nicht anders sein. Funk- und Rhythm&Blues-Fans werden auf ihre Kosten kommen. Neben satten Bläserarrangements aus der Feder Reinolds und groovigen Soulnummern gibt es 70er Jahre-Sound zum Genießen und Mitreißen-Lassen. Wer sich nicht selber traut, wird sich bestimmt darüber freuen können, dass Bandleader Reinold die Rhythmen – wie immer – verinnerlicht hat und als Dirigent vor der ersten Reihe nicht zu bremsen ist.

Das erste Sommerkonzert nach einem Jahr Auftritts-Pause am Rhein-Sieg-Gymnasium an der Hubert Minz-Straße startet am Mittwochabend um 19 Uhr. Karten kosten fünf Euro. Wer geimpft, genesen oder getestet ist (Nachweis eines nicht mehr als 48 Stunden alten negativen Corona-Schnelltests) ist, ist herzlich willkommen.

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