Waldbrandgefahr Wälder im Rhein-Sieg-Kreis fehlen auf der Route der Überwachungsflüge

Rhein-Sieg-Kreis · Mit den Temperaturen steigt auch die Gefahr für Waldbrände. Um die so schnell wie möglich zu identifizieren, hat die Bezirksregierung Köln einen Überwachungsflug organisiert. Der Rhein-Sieg-Kreis liegt allerdings nicht auf der Flugroute.

 Die Überwachung der Wälder soll verhindern, dass die Feuerwehr ausrücken muss. (Symbolbild)

Die Überwachung der Wälder soll verhindern, dass die Feuerwehr ausrücken muss. (Symbolbild)

Foto: Freiwillige Feuerwehr Königswinter

Am bisher heißesten Tag des Jahres ist auch die Waldbrandgefahr groß. Warnstufe vier von fünf erreicht der Waldbrandgefahrenindex (WBI) des Deutschen Wetterdienstes für Nordrhein-Westfalen. Im Regierungsbezirk Köln wird der Wald deshalb per Flugzeug überwacht. WBI und Graslandfeuerindex geben laut Bezirksregierung nicht nur den Grad der Gefahr an, sie sind auch die Grundlage für die Flugroute.

Die Wälder im Rhein-Sieg-Kreis liegen zum ersten Mal nicht auf der Route des Piloten, der Rauchsäulen und kleinere Brände identifizieren und so Schlimmeres verhindern soll. Die ausreichende Überwachung durch die Piloten der Flugzeuge, die vom Flughafen Köln/Bonn aus starten und landen, nennt die Bezirksregierung als Grund dafür. „Die Ausnahmen sind dem Flughafen Köln/Bonn geschuldet“, teilt die Pressestelle auf Anfrage mit. „Die dort landenden und startenden Flugzeuge melden sofort an den Tower irgendwelche Aufmerksamkeiten.“

Aber es gibt weitere Gründe, den Rhein-Sieg-Kreis auszusparen, erläutert Stephan Schütte, der Leiter des Regionalforstamts Rhein-Sieg-Erft. Im Rhein-Sieg-Kreis sei die Waldbrandgefahr nicht so groß wie andernorts, sagt er. „Das liegt zum einen daran, dass wir hier inzwischen einen besonders hohen Laubwald-Anteil von mehr als 80 Prozent haben“, so Schütte. Nur noch weniger als 20 Prozent der Flächen im Wald im Rhein-Sieg-Kreis seien mit Fichten bepflanzt.

Dazu kommt nach seiner Auskunft, dass die Borkenkäfer-Plagen der vergangenen Jahre ein besonderer Gefahrenfaktor für Waldbrände waren. Aber die kahl gefressenen Bäume seien inzwischen entfernt, die meisten Flächen wieder bepflanzt und grün, sodass diese Gefahr im Rhein-Sieg-Kreis fürs Erste gebannt sei.

„In unserer Region haben wir aber noch einen weiteren Vorteil“, begründet der Forstamtsleiter, warum die Waldbrandüberwachungsflüge hier nicht so nötig sind wie andernorts in Nordrhein-Westfalen. „Bei uns sind viel mehr Menschen im Wald unterwegs, die sehen, wenn es irgendwo brennt, und das melden können“, sagt Schütte. Und das würden auch die Piloten tun, die vom Flughafen Köln/Bonn und vom Flugplatz in Hangelar starten oder dort landen, stimmt er den Aussagen der Bezirksregierung zu.

Aber auch, wenn die Gefahr hier geringer ist als in anderen Wäldern, warnen sowohl die Bezirksregierung als auch das Forstamt Rhein-Sieg-Erft, sich im Sommer im Wald angemessen zu verhalten. Dazu gehört, das Rauchverbot im Wald zu beachten, das vom 1. März bis zum 31. Oktober gilt. Ebenso ist offenes Feuer im Wald verboten und 100 Meter vom Waldrand entfernt. Beide bitten darum, Waldwege und die Zufahrten zum Wald frei zu lassen, weil sie als Rettungswege auch für große Löschfahrzeuge dienen. Außerdem benennen sie geparkte Autos als potenzielle Gefahrenquelle: „Stellen Sie Ihr Kraftfahrzeug nur auf befestigten Flächen ab“, bittet das Regionalforstamt, „der heiße Auspuff oder Katalysator kann Gras in Brand setzen.“

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