Spenden-Ente aus Sankt Augustin 11.000 Euro für die Ukraine-Hilfe
Sankt Augustin/Kall · Gunther Maassen aus Sankt Augustin, der bereits zehn Konvois mit Hilfsgütern für die Ukraine begleitet hat, hat sich nun von seiner 32 Jahre alten Ente getrennt. Um bei der Versteigerung einen hohen Erlös zu erzielen, hat er sich dafür Hilfe bei einem bekannten Profi geholt.
11.000 Euro brachte die 32 Jahre alte Ente von Jutta und Gunther Maassen aus Sankt Augustin ein. Das Geld fließt in die Ukraine-Hilfe, mit der Gunther Maassen inzwischen schon wieder unterwegs ist, um die Menschen in dem kriegsgeschüttelten Land mit wichtigen Hilfsgütern zu versorgen.
Die Idee, durch die Versteigerung seines Oldtimers Geld in die Spendenkasse von „Sankt Augustin hilft“ zu holen, hatte Maassen schon vor einiger Zeit. Für die Versteigerung hat sich der Sankt Augustiner nun einen echten Profi ins Boot geholt. Walter Lehnertz, bekannt als „Waldi“ aus der ZDF-Sendung „Bares für Rares“, versteigerte die Ente in Kall in der Eifel, wo er auch sein Geschäft betreibt.
Zu den 11.000 Euro, die die Versteigerung der Ente erbrachte, kamen noch einmal 400 Euro reine Spenden. Mit dem Geld soll das „Grigoriev Institut für medizinische Radiologie und Onkologie“ in Charkiw unterstützt werden.
Das Institut sei inzwischen ein Frontkrankenhaus, so Gunther Maassen. Vor Ort würden nun dringend Verbrauchsgüter wie Katheder und Biopsie-Nadeln benötigt. Dazu komme der Wunsch nach Lebensmitteln in Büchsen, Vitaminen und Medikamenten. Der Erlös aus der Versteigerung versetzt die Gruppe um Gunther Maassen nun in die Lage, einige der dringendsten Wünsche erfüllen zu können und zusätzlich einen kleinen Nahrungsmittelvorrat anzulegen. Außerdem sollen auch einige technische Geräte angeschafft werden, die erst später in die Ukraine transportiert werden.
Bisher Lebensmittel und Verbandsstoffe
Schon der jüngste Hilfstransport – für Gunther Maassen war es bereits der zehnte – war für Charkiw gedacht. Die Ladung des zehnten Konvois enthielt vor allem Lebensmittel und Verbandsstoffe. Von der Situation in ukrainischen Krankenhäusern konnte sich Gunther Maassen ebenfalls bereits einen eigenen Eindruck verschaffen. Der neunte Konvoi führte Maassen und seine Gruppe über die Grenze in die Ukraine hinein. In Kiew besuchten die Helfer die örtliche Uni-Klinik.
„Wir wollten mit eigenen Augen sehen und mit den Leuten sprechen, die unsere Spenden anfordern und erhalten“, erklärte Maassen anschließend, warum er in das Kriegsgebiet fuhr. „Aber wir wollten auch Präsenz zeigen und damit sagen: Wir sind nicht nur in Gedanken bei euch, sondern stehen zu euch“, fügt er hinzu. „Also haben wir in Medyka unsere Spenden und persönlichen Dinge in mehrere kleinere Fahrzeuge umgepackt, die schneller und wendiger sind als unser großer Lkw. Und dann ging es schon los.“ In Begleitung einer bekannten Kontaktperson, betonte er, der zum Schutz der beteiligten Helfer auf Namen und nähere Beschreibungen verzichtet.
In der Klinik sprachen sie dann nicht nur mit dem Leiter der Traumatologie, mit dem sie bereits vorher Kontakt hatten, sie konnten auch beobachten, welche Vorbereitungen für das Vorrücken der Front und die Versorgung von Kriegsopfern getroffen wurden.