Wissenschaftspark in Sankt Augustin Stadt will für den Gründerpark Alleebäume fällen

Sankt Augustin · Sieben bis elf Allee-Bäume am sogenannten roten Weg sollen für den Wissenschafts- und Gründerpark fallen. Das plant zumindest die Stadtverwaltung. Dagegen hat nicht nur die Butterberg-Bürgerinitiative Einwände.

 Um eine Straße für den neuen Wissenschafts- und Gründerpark bauen zu können, will die Stadt Sankt Augustin mehrere Bäume dieser geschützten Allee fällen.

Um eine Straße für den neuen Wissenschafts- und Gründerpark bauen zu können, will die Stadt Sankt Augustin mehrere Bäume dieser geschützten Allee fällen.

Foto: Thomas Heinemann

Die Vorlage der Stadtverwaltung an den Naturschutzbeirat macht es deutlich: Mindestens sieben, höchstens elf Bäume der geschützten Sumpfeichenallee in Sankt Augustin zwischen der Arnold-Janssen-Straße und dem Weg zum Rhein-Gymnasium sollen fallen. Wegen der ursprünglich roten Pflastersteine nennen viele Sankt Augustiner die Straße auch den roten Weg.

Die Stadt hält das Fällen der Bäume für „zwangsläufig erforderlich“, um die südlichen Grundstücke des geplanten Wissenschafts- und Gründerparks anzubinden. Dem gegenüber stehen die Forderungen der Kommunalpolitik aus dem Umweltausschuss des vergangenen Oktober, die Allee-Bäume zu erhalten.

Und auch die „Initiative für die naturnahe und schonende Bebauung des Butterbergs“ wehrt sich gegen diese Pläne. Sie vermutet, die Stadt wolle die Planungen am liebsten hinter den Kulissen schnell und diskret umsetzen, ohne dabei die selbst gesteckten Ziele der Bürgerbeteiligung und des Naturschutzes einzuhalten. Die Ausschuss-Sitzung im vergangenen Oktober sei die letzte gewesen, in der es um das Thema Butterberg ging.

Ausschuss will Bäume erhalten

In dieser Sitzung sprachen sich die Politiker aller Fraktionen für den Erhalt der Allee aus. Und nicht nur sie: Auch der Technische Beigeordnete der Stadt, Rainer Gleß, sagte an diesem Abend, die Baumallee sei ihm auch sehr wichtig – so steht es im Sitzungsprotokoll. Der Plan sei noch nicht in Stein gemeißelt und auch die Verhandlungen mit dem Rhein-Sieg-Kreis seien noch lange nicht abgeschlossen, heißt es darin weiter.

Bereits im April hatte der Ausschuss das Plangebiet geteilt und den südlichen Teil von den weiteren Beratungen ausgeklammert. Das ist aber  genau der Bereich, in dem die Alleebäume stehen, die nun gefällt werden sollen. Vor dieser Zweiteilung hatte zuvor der Rhein-Sieg-Kreis gewarnt, denn auf diesem Gelände gibt es mit der Frida-Kahlo-Schule und der Heinrich-Hanselmann-Schule zwei kreiseigene Schulen, deren stetig steigenden Schülerzahlen der Kreis mit Erweiterungsbauten begegnen will. In diesem Zusammenhang wurde die Stadt Sankt Augustin darauf hingewiesen, dass der Eingriff in die Baumallee dafür nicht nötig sei.

Inzwischen hat der Kreis die Ausnahmegenehmigung für das Fällen der geschützten Bäume erteilt – allerdings unter der Auflage, im Wissenschafts- und Gründerpark 15 neue Bäume zu pflanzen. „Eine Kompensation auf dem Papier mit bunten Farben, die in der Praxis weder den Charakter noch den Lebensraum einer geschützten Allee ersetzen kann“, kritisiert Andreas Fey, Sprecher der Butterberg-Initiative. „Mit diesem Befreiungsantrag und die Entscheidung des Naturschutzbeirates hierzu, hat die Stadtverwaltung die Voraussetzungen geschaffen, damit die Politik eine sachgerechte Entscheidung darüber treffen kann, ob die Planstraße die Allee kreuzen soll“, begründet hingegen die Verwaltung ihr Vorgehen.

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