Seniorenresidenz in Sankt Augustin Zentrumsausschuss bringt Altenheim mit 80 Pflegeplätzen

SANKT AUGUSTIN · Noch liegt Schotter drauf, und viele Autos stehen dort. Das soll sich ändern auf dem Filetgrundstück an der Rathausallee unterhalb des Finanzamtes, das jetzt ein kostenloser Parkplatz ist.

 Markantes Gebäude am Kreisel Rathausallee: Vier Geschosse plus Staffelgeschoss soll die neue Seniorenresidenz hoch werden.

Markantes Gebäude am Kreisel Rathausallee: Vier Geschosse plus Staffelgeschoss soll die neue Seniorenresidenz hoch werden.

Foto: Privat

Die Stadt will dort eine Seniorenresidenz ansiedeln: Komfortabel, städtebaulich attraktiv mit 80 Pflegeplätzen und 36 Wohnungen für betreutes Wohnen. So sehen die Pläne der Lindhorst-Gruppe aus, die der Zentrumsausschuss mehrheitlich mit den Stimmen von CDU und FDP auf den Weg gebracht hat.

"Wir brauchen den Beschluss, damit wir weiterarbeiten können und der Investor weiter planen kann", sagte Sankt Augustins technischer Beigeordneter Rainer Gleß. Immer wieder einmal hat es in der Vergangenheit Pläne für das Areal gegenüber der Konrad-Adenauer-Stiftung gegeben. Realisiert werden konnte in den vergangenen zehn Jahren aber nichts.

30 Investoren hat die Stadt seit 2011 angeschrieben mit dem Wunsch, auf dem Grundstück ein Seniorenpflegeheim zu realisieren. Auf eines von am Ende drei übrig gebliebenen Projekten, das der Lindhorst-Gruppe aus Winsen, hatten sich die Stadtplaner festgelegt.

Doch das traf nicht die ungeteilte Zustimmung in der Politik, hat die favorisierte Seniorenresidenz doch zu viele Pflegeplätze und zu wenig Wohnungen im Angebot. "Wenn wir Leben im Zentrum haben wollen, müssen wir das Wohnen stärken", sagte Martin Metz, Fraktionschef der Grünen, der sich überdies dafür aussprach, dort eine Kindertagesstätte mitzubauen, wie es ein anderer Bieter vorsieht.

"Die Verwaltung hat selbstständig entschieden, dass dort ein Pflegeheim gebaut wird. Wir sehen dort aber eher betreutes Wohnen." Im Zentrumsausschuss entspann sich eine längere Diskussion darüber, wie viele Pflegeplätze im Zentrum notwendig seien. Wolfgang Köhler vom Aufbruch meinte, Pflegeplätze für bettlägrige Personen gehören an die Peripherie und nicht ins Zentrum.

Die SPD meldete Beratungsbedarf an und wollte vertagen, während die Verwaltungsvorlage für die CDU entscheidungsreif war und sie die Pläne für gut befand. "Mehr Wohnungen ist sicher überlegenswert, aber wir können mit dem Projekt gut leben", sagte René Puffe. Es wurde dann doch abgestimmt. Die SPD enthielt sich, der Antrag der Grünen wurde abgelehnt.

Ein ähnliches Projekt wie das in Sankt Augustin geplante hat der Investor bereits in Niederkassel-Lülsdorf realisiert. Vorgesehen sind neben der stationären Pflege auch komplette Wohnbereiche für Demenzkranke sowie besondere Pflegeplätze für die sogenannte junge Pflege. Gedacht ist etwa, dort Schlaganfallpatienten mit Therapieangeboten wieder auf ein normales Leben vorzubereiten.

Die Wohnungen sind zwischen etwa 56 und 92 Quadratmeter groß, verteilt auf anderthalb bis drei Zimmer. Vorgesehen ist auch ein Gemeinschaftsraum sowie ein Büro für den ambulanten Pflegedienst. Der Service und die Betreuung kann zum Wohnen dazugebucht werden.

Die 80 Pflegeplätze werden in Einzelzimmern in sechs Wohngemeinschaften zu 13 bis 14 Personen angeboten. Jeder Wohngemeinschaft ist eine Terrasse und ein Balkon zugeordnet. Auch eine Tagespflege mit 14 Plätzen ist im Erdgeschoss vorgesehen. Das Gebäude ist mit vier Geschossen geplant, plus Staffelgeschoss. Die Architektur ist bestimmt durch große Fenster, so sollen helle Räume geschaffen werden. Der Eingangsbereich ist auf Höhe des Kreisverkehrs geplant.

Zum bereits begrünten Hang hin soll eine Hof- und Gartenanlage entstehen. "Dieses Projekt passt auch städtebaulich am besten in die vorhandene Struktur", sagte Gleß. Überdies sei der Investor auch selbst Betreiber. "Zudem gibt es ausreichend Freiflächen und eine für jeden offene Gastronomie", so Gleß über die Vorzüge des Projektes.

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