Ausbau der S13 Züge zwischen Troisdorf und Beuel fahren ab Mai eingeschränkt

Sankt Augustin/Troisdorf · Wegen der aufwendigen Arbeiten an der Verlängerung der S13 zwischen Troisdorf und Beuel stehen Streckensperrungen von Anfang Mai bis Mitte Juli an. Die Deutsche Bahn kündigt daher Ausfälle und Schienenersatzverkehr für RE8 und RB27 an.

 Am Bahnhof in Sankt Augustin-Menden erhält die Eisenbahnüberführung einen neuen Überbau für die zusätzlichen Gleise.

Am Bahnhof in Sankt Augustin-Menden erhält die Eisenbahnüberführung einen neuen Überbau für die zusätzlichen Gleise.

Foto: DB AG

Die Arbeiten für die Verlängerung der S13 zwischen Troisdorf und Bonn-Oberkassel gehen in die nächste heiße Phase. Von Anfang Mai bis Mitte Juli steht eine weitere Sperrpause an. Dann nutzt die Deutsche Bahn (DB) die Zeit, um Gleise zu verlegen oder an Brücken zu bauen. Für die Fahrgäste bedeutet das: Sie müssen von Samstag, 2. Mai, bis Montag, 13. Juli, mit zahlreichen Einschränkungen rechnen. Es kommt zu Fahrplanänderungen und Schienenersatzverkehr (SEV) auf der Regional-Express-Linie 8 und der Regional-Bahn-Linie 27.

Über den aktuellen Stand des Ausbaus informierte die DB am Donnerstag bei einer virtuellen Pressefahrt zu vier großen Baustellen, die nun im Fokus stehen vom Bahnhof in Friedrich-Wilhelms-Hütte ging es über die Siegbrücke und den Bahnhof Menden bis zum Haltepunkt Bonn-Villich.

Allein 2020 kostet der Ausbau 30 Millionen Euro

Wie berichtet, läuft der S 13-Ausbau seit November 2016, die gesamte Strecke soll 2028 befahrbar sein. Sie wird größtenteils um zwei Gleise erweitert, zudem entstehen zwei neue Haltepunkte. Die 13 Kilometer lange Verlängerung wird die Bahn rund 500 Millionen Euro kosten. In diesem Jahr fließen laut DB Investitionen von rund 30 Millionen Euro in den Ausbau.

Großprojekt Bahnhof Friedrich-Wilhelms-Hütte

„Ein großer Bereich, den wir in der Sperrpause vor der Brust haben, ist der Bahnhof Friedrich-Wilhelms-Hütte“, sagte Jens Sülwold, Projektleiter für die S13 bei der DB Netz AG. Dort wird der neue Mittelbahnsteig vorbereitet. Und dafür muss laut Sülwold erst einmal Platz geschaffen werden.

„Wir brechen den bestehenden Bahnsteig um etwa die Hälfte ab und verlegen das Gleis östlich davon um zwei Meter Richtung Westen“, erklärte der Projektleiter. Parallel dazu würden die Arbeiten für die neue Fußgängerunterführung starten. Genutzt werden kann der Bahnsteig in dieser Zeit nicht. Während der gesamten Sperrpause wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Künstliche Insel für die neue Siegbrücke

Nur wenige Kilometer weiter stehen größere Arbeiten für die neue Siegbrücke an. Die bestehende Eisenbahnbrücke muss zudem mit Stelzen gesichert werden. Ab Mai wird deshalb der Radweg entlang der Sieg auf der Troisdorfer Seite gesperrt – voraussichtlich bis Ende April 2021.

Neben der vorhandenen Eisenbahnbrücke baut die DB ein weiteres 200 Meter langes Bauwerk mit fünf Pfeilern. Einer davon wird mitten im Flussbett der Sieg entstehen.

„Dazu werden wir eine künstliche Insel aufschütten müssen“, sagte Sülwold. Sie wird etwa 17 mal 30 Meter groß. Über eine Rampe soll das große Bohrgerät für den Pfeiler hin- und wieder weggefahren werden.

Dazu bleibt der DB jedoch nur ein enges Zeitfenster. Denn weder bei Hochwasser noch während der Laichzeit der Lachse sei das möglich, so der Projektleiter. 2022 soll die neue Siegbrücke fertiggestellt werden. Dann nutzen der Güter- und der Regionalverkehr die neuen, westlichen Gleise und die S-Bahn die östlichen Gleise.

Am Bahnhof in Menden werden ab Mai die neuen Gleise für die S13 verlegt. Zudem wird Anfang Juni der alte Überbau an der Eisenbahnüberführung über die Meindorfer Straße abgebrochen.

Bis Juli baut die DB außerdem Lärmschutzwände zwischen der Eisenbahnüberführung Meindorfer Straße und der Kreuzung Nachtigallen- und Fasanenweg.

„Wir sind hier jetzt mit der Sperrpause im Zeitplan“, so Sülwold. Am Mendener Bahnhof hatte es zuvor einige Verzögerungen aufgrund des Verdachts auf Kampfmittel sowie einer unbekannten Leitung im Boden gegeben.

In den vergangenen Monaten ist dort bereits der neue Bahnsteig entstanden. Nach der Sperrpause soll der Verkehr darauf umgelegt werden. Der alte Bahnsteig wird dann abgebrochen. Jens Sülwold: „Menden ist der erste Haltepunkt, den wir fertigstellen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort