Podiumsdiskussion in Oberpleis Schullandschaft und Inklusion stehen im Fokus

OBERPLEIS · Wahlplakate waren tabu, Flyer und Parteibroschüren mussten ebenfalls im Karton bleiben: Die Podiumsdiskussion zur bevorstehenden Kommunalwahl am Montag in der Aula des Schulzentrums Oberpleis sollte schließlich nicht zur Wahlkampfveranstaltung werden.

 Wenige Tage vor der Kommunalwahl stellten sich die Kandidaten aller im Stadtrat vertretenen Parteien den Fragen der Oberstufenschüler im Schulzentrum Oberpleis.

Wenige Tage vor der Kommunalwahl stellten sich die Kandidaten aller im Stadtrat vertretenen Parteien den Fragen der Oberstufenschüler im Schulzentrum Oberpleis.

Foto: Frank Homann

Ziel der von Oberstufenschülern des Gymnasiums am Oelberg organisierten Veranstaltung war es, denen, die am Sonntag erstmals zur Wahlurne schreiten werden, die Möglichkeit zu geben, die Kandidaten auf den Stimmzetteln persönlich kennenzulernen. Mehr als 300 junge Wähler aus Gymnasium, Hauptschule und Realschule nutzten die Gelegenheit, sich nicht nur über die Haltung der Politiker zu kommunalpolitischen Fragen zu informieren, sondern auch kundzutun, was ihnen auf den Nägeln brennt.

So scheinen sich viele Jugendliche Gedanken über den Fortbestand der Schullandschaft und über das Funktionieren des Konzepts "Gesamtschule" zu machen: "Wieso heißt es eigentlich immer, dass das Schulangebot in Königswinter durch die Gesamtschule erweitert wird? Schließlich fallen dafür doch zwei andere Schulformen weg", gab ein Schüler zu bedenken. Und ein weiterer ergänzte: "Erst gibt es keine Hauptschulen mehr, dann auch keine Realschulen. Wie soll das weitergehen?"

Auch fragen sich die jungen Leute, "wie das mit der Inklusion eigentlich funktionieren soll". Wünsche bekamen die Politiker obendrein mit auf den Weg: "Wäre es nicht möglich, eine legale Graffiti-Fläche in Oberpleis zu realisieren?" Die Idee zu der Veranstaltung war aus den Reihen der Schüler selbst gekommen.

Bereits im Vorjahr hatten Gymnasiasten eine Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl organisiert. Diese war bei den jungen Leuten so gut angekommen, dass nun die Fortsetzung folgte. Selma Schmidt, Kim Allendörfer, Vera Korte, Judith Hardt, Simon Effing, Lia Kirsch und Björn Schumann - letztere fungierten auch als Moderatoren - hatten die Veranstaltung mit Unterstützung von Lehrer Benjamin Altrogge auf die Beine gestellt.

Ihnen war es auch gelungen, Kandidaten aller im Stadtrat vertretenen Parteien nach Oberpleis zu holen: Josef Griese (CDU), Dietmar Rüsch (FDP), Claudia Owczarczak (Bündnis 90/Grüne), Lutz Wagner (Köwi), Andreas Danne (Linke) und Björn Seelbach (SPD). Jeweils eine Minute Zeit hatte jeder Politiker, sich zu Mobilität, Schulpolitik, Kunst, Kultur, Wirtschaft, Sport und Jugendarbeit zu äußern. Dabei wollten die Moderatoren auch Konkretes wissen: "Wie stehen sie zum Großprojekt Kulturfabrik?" Und: "Welche kulturellen Angebote möchten sie für Jugendliche ausbauen?"

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