Areal am Michaelsberg Siegburg erlaubt Spielplatz-Besuch nur mit Ticket und Schnelltest

Siegburg · Reger Betrieb dank neuem Sicherheitskonzept: Der Spielplatz am Michaelsberg öffnet mit Schnelltests und Terminbuchung für eine begrenzte Zahl von Familien. Wie der Start am Wochenende verlaufen ist und wo es die Tickets für einen Besuch gibt.

 Iris Adamski (links) und Christel Graf: „Eine unbeschwerte Kindheit hat diese Generation nicht mehr.“

Iris Adamski (links) und Christel Graf: „Eine unbeschwerte Kindheit hat diese Generation nicht mehr.“

Foto: Stefan János Wágner

Erst musste der neue Spielplatz am Michaelsberg wegen zu großen Andrangs und der Missachtung von Abstandsregeln und Maskenpflicht geschlossen werden, jetzt ist das Gelände wieder offen – zudem gibt es seit dem Wochenende ein neues Service-Angebot: erwachsene Begleitpersonen von Kindern sowie Parkbesucher können sich hier künftig samstags und sonntags kostenlos testen lassen.

 Heiko und Sabrina Spanier mit ihren Kindern Ben und Sophie.

Heiko und Sabrina Spanier mit ihren Kindern Ben und Sophie.

Foto: Stefan János Wágner

Bei guten 15 Grad und Sonnenschein tummelten sich am Samstag dutzende Kinder vergnügt um die nagelneuen modernen Spielgeräte. „Der Spielplatz lohnt sich volle Lotte. Das hat sich selbst bei uns schnell herumgesprochen“, berichtet Sabrina Spanier aus Neunkirchen-Seelscheid. Sie hatte in den sozialen Medien erfahren, dass man Termine buchen muss. Die seien jedoch schnell vergeben gewesen. Maximal 80 Personen sind auf dem Spielplatz zulässig. Am Eingang stehen Mitarbeiter des Ordnungsamtes und prüfen die Tickets. Auch muss ein aktuelles negatives Corona-Testergebnis vorgewiesen werden. Es wird überdies streng darauf geachtet, dass Erwachsene einen Mund-Nasenschutz tragen.

 Melissa Duman und Aziz Büyükkömürcü vom Coronapoint: „Wir gehen mit einer positiven Energie an die Sache.“

Melissa Duman und Aziz Büyükkömürcü vom Coronapoint: „Wir gehen mit einer positiven Energie an die Sache.“

Foto: Stefan Janos Wagner

Heiko Spanier findet das Angebot, dass man sich unmittelbar am Spielplatz testen lassen kann, super. Da er sich nicht ausweisen konnte, er hatte seinen Personalausweis nicht dabei, konnte er sich jedoch nicht testen lassen und musste Frau und Kinder alleine auf den Spielplatz entlassen. „Dass das zwingend erforderlich ist, hätten sie größer schreiben sollen“, meint der Vater.

Entspannte Ruhe im Corona-Testzelt

„Ich finde, dass es sehr schade ist. Wie unbeschwert das früher war, wo man jetzt so sieht, dass alles abgesperrt ist. Wenn sie es nicht geregelt hätten, wäre es aber schlimmer“, meint die Henneferin Iris Adamski, die mit ihrer Mutter nach einem Einkaufsbummel eine Pause am Michaelsberg einlegt. „Der Ordnungshüter hat uns die Bank frei gemacht“, freut sich Christel Graf. Sie meint, eine unbeschwerte Kindheit habe diese Generation nicht mehr. „Wir erinnern uns gerne daran, wie wir früher hier gesessen hatten, ganz unbeschwert.“

Im Coronapoint-Zelt herrscht im Gegensatz zum Testzentrum in der Innenstadt entspannte Ruhe. „Hier ist die Stimmung so, als würden Sie schön spazieren gehen. Die Leute sind relativ euphorisch und entspannt“, schätzt Melissa Duman die Situation ein. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Aziz Büyükkömürcü empfängt sie die Testwilligen mit einem freundlichen Lächeln. „Wir gehen mit einer positiven Energie an die Sache. Umso unangespannter sind die Leute“, berichtet Aziz. Im Testzentrum wenige hundert Meter entfernt in der Fußgängerzone stehen die Leute dagegen Schlange.

Eine Passantin, die mit ihrem Kind am Spielplatz entlang spaziert, hätte es gut gefunden, wenn die Stadt bereits zur Eröffnung des Spielplatzes ein entsprechendes Konzept gehabt hätte. „Ich finde es super, dass jetzt die Möglichkeit besteht, sich testen zu lassen. Besser so, als ganz gesperrt.“ Auch die Siegburgerin Barbara Könen findet es gut, dass die Stadt jetzt eine Regelung gefunden hat. „Wir sind zu fünft. Mein Mann, ich und unsere drei Enkelinnen. Einer musste draußen bleiben, weil nur vier auf den Spielplatz dürfen. Das bin ich.“ Die Regelung sei aber vernünftig, so die Großmutter. Ihr Mann habe die Online-Reservierung am Computer problemlos vornehmen können, sagt sie. Sie wundere sich, wie viele verantwortungslose Eltern es gibt, die keine Maske tragen. Dies war einer der Gründe, weshalb sich die Stadt zu den odnenden Maßnahmen gezwungen sah.

„Wir sind froh, dass sich die Kinder hier austoben können. Die ganze Anlage sieht super aus“, meint auch Miroslaw Nowitzki aus Siegburg. Seine Enkel durften ausnahmsweise auch ohne eine Reservierung auf den Spielplatz. Die Herren vom Ordnungsamt zählen die Anzahl der Personen, es sei jemand offenbar kurzfristig abgesprungen oder hatte nicht den gesamten gebuchten Zeitraum in Anspruch genommen, vermutet Nowitzky und lobt die Flexibilität der Ordnungshüter. Wenige Minuten später verlässt eine genervte Frau den Eingangsbereich des Spielplatzes. Ohne Buchung konnten die zwei Kinder an ihrer Hand nicht an die hölzernen Spielgeräte. Der Platz war voll. Warten wollte sie nicht. „Es ist schwer, den Kindern das zu erklären“.

Das Ordnungsamt arbeitet in zwei Schichten. Um das personell stemmen zu können, wurden Mitarbeiter der Stadtverwaltung gefragt, ob sie die Kollegen vom Ordnungsamt unterstützen.

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