Für bessere Luft in Bonn 6,6 Millionen Euro für den ÖPNV an Rhein und Sieg

Rhein-Sieg-Kreis · Der Bund fördert im Rhein-Sieg-Kreis die Taktverdichtung im Nahverkehr. Es geht dabei vor allem um Buslinien aus dem Rhein-Sieg-Kreis nach Bonn, die attraktiver für Pendler werden sollen.

Bei der Verbesserung der Bonner Luftqualität sind auch die Kommunen aus dem Umland mit im Boot: In einer Sondersitzung am Mittwoch, 6. Februar, berät der Kreisausschuss für Planung und Verkehr abschließend über die für den Rhein-Sieg-Kreis relevanten Projekte innerhalb von „Lead City Bonn“. Es geht dabei vor allem um Buslinien aus dem Rhein-Sieg-Kreis nach Bonn, die durch Taktverdichtungen attraktiver für Pendler werden sollen.

Vom Fahrplanwechsel im August 2019 bis zum Ende des Projekts im Dezember 2020 sind in der aktuellen Ausschussvorlage Kosten von rund 6,6 Millionen Euro veranschlagt, die zu 95 Prozent vom Bund gefördert werden. Der Eigenanteil von rund 330 000 Euro wird nicht auf die Kommunen umgelegt, sondern aus der Ausgleichsrücklage des Kreises finanziert.

Die Idee für mehr Luftreinheit: In den Hauptverkehrszeiten wird das Angebot auf stark frequentierten Bus- und Bahnlinien ausgeweitet. „Damit entstehen attraktivere Angebote für Berufspendler und zusätzliche Kapazitäten für Fahrgaststeigerungen“, so die Kreisverwaltung. Sie nennt einige Beispiele:

Buslinie SB 55Bonn-Hauptbahnhof – Niederkassel-Lülsdorf: Ein Zehn-Minuten-Takt soll künftig nicht nur morgens, sondern auch über den gesamten Nachmittag hinweg gelten.

Buslinie 640 Bonn-Hauptbahnhof – Sankt Augustin-Menden: Durch die neu hinzugefügte Linie 540 entsteht hier ein Zehn- statt 20-Minuten-Takt.

Buslinie 857 Bad Godesberg – Wachtberg-Berkum: Statt bisher mit zwei Fahrten pro Stunde in unregelmäßigen Abständen ist der Bus im 15-Minuten-Takt über Wachtberg-Niederbachem unterwegs. Auch die Linie 856, die über Ließem führt, wird ausgeweitet.

Buslinie 845 Bonn-Hauptbahnhof – Heimerzheim: Hier wird der Takt von 60 auf 30 Minuten verdichtet.

Stadtbahnlinie 66 Siegburg – Bad Honnef: Der Takt wird samstags auf dem Streckenast nach Bad Honnef bis etwa 20.30 Uhr von 30 auf 20 Minuten verkürzt, auf dem Streckenast zwischen Siegburg und Bonn von 15 auf zehn Minuten.

Mit veränderten Fahrtwegen der Linien 550 (Wahn und Niederkassel), 551/552 (Troisdorf) und 817 (Rheinbach) werden zusätzliche Direktverbindungen für den Berufs- und Ausbildungsverkehr hergestellt. Ziele der 550 sind zum Beispiel die Schulen und Arbeitsplätze im Bonner Norden.

Samstags erfolgen flächendeckende Angebotsverbesserungen, „um der bereits heute vielfach sehr hohen Fahrgastnachfrage besser gerecht zu werden und Fahrgastpotenziale in bislang unterversorgten Gebieten besser auszuschöpfen“, so die Verwaltung. Sie unterscheidet bei ihren Planungen zwischen verdichtetem Raum (zum Beispiel Sankt Augustin, Niederkassel und Troisdorf) und ländlichem Raum (etwa Richtung Königswinter-Oberpleis oder Wachtberg und Meckenheim). Der Grundtakt wird in den dicht besiedelten Gebieten samstags von 30 auf 20 Minuten verkürzt, im ländlichen Raum von 60 auf 30.

Sonntags sowie täglich im Abendverkehr sind flächendeckende Angebotsausweitungen geplant, „um ein praktikabel nutzbares Grundangebot herzustellen und die Relevanz des Öffentlichen Nahverkehrs zu erhöhen“. Bei den Linien im verdichteten Raum bedeutet das eine Ausweitung vom 60- auf einen 30-Minuten-Takt. Die ländlichen Linien sollen stündlich verkehren. Bisher gibt es für einige Orte nur einen Zweistundentakt oder gar keine Angebote.

Erste Maßnahmen im Bus- und Bahnnetz der Bonner Stadtwerke wurden bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018 umgesetzt. Ein Beispiel aus dem Siebengebirge/Linie 520: Umsteiger aus dem Königswinterer Bergbereich müssen seit der Taktverdichtung nicht mehr vorab klären, ob sie Anschluss an die Stadtbahnlinie 66 haben oder nicht.

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