Falscher Behördenbrief 86-jähriger Siegburger erhält Betrugsschreiben aus Istanbul

Siegburg · Ein Mann aus Siegburg wurde in einem Schreiben bedroht, das angeblich vom obersten Gerichtshof in Instanbul stammte. Ihm wurden schwere Straftaten - auch Kinderpornografie - vorgeworfen.

 Dieses Schreiben erhielt ein Senior aus Siegburg.

Dieses Schreiben erhielt ein Senior aus Siegburg.

Foto: Polizei

Vor einer neuen Betrugsmasche mit angeblich behördlichen Schreiben warnt die Kreispolizei. Anlass ist der Fall eines 86-jährigen Siegburgers, der misstrauisch geworden und auf die Forderung nach einer Kaution von 12.500 Euro nicht eingegangen war. Ihm war ein angebliches Schreiben des obersten Gerichtshofes in Istanbul zugestellt worden, in dem ihm mehrere schwere Straftaten, darunter die Verbreitung von Kinderpornografie, vorgeworfen wurde. Die Vorwürfe seien durch das Bundeskriminalamt widerlegt worden, nun solle er eine Kaution hinterlegen, die er nach seinem Freispruch zurückerhalte.

Das Schreiben wirke durch Stempel und Unterschriften auf den ersten Blick echt, die Angaben hielten aber der Recherche nicht stand, so die Polizei. Auch die Möglichkeit, ein vorgefertigtes Fax zur Entbindung der Schweigepflicht zu versenden, erweist sich als Falle: Die Vorwahl 032 könne zu teuren Mobilrufnummern, auch ins Ausland, umgeleitet werden und hohe Kosten verursachen.

Die Polizei ermittelt nun wegen Betrugsversuches und möglicher Urkundenfälschung. Sie rät, behördliche Briefe auf ihre Echtheit zu prüfen; oft genüge ein Telefonat mit dem angeblichen Absender.

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