Museumsgespräch in Siegburg Abtei ist pünktlich zum Jahresende umgebaut

SIEGBURG · Mit dem Einzug des Katholisch-Sozialen-Institutes aus Bad Honnef bleiben indes noch mehrere Jahre die Gerüste an dem ehemaligen Benediktiner-Kloster auf dem Michaelsberg stehen. Der Hagel im Juli 2015 hat das Dach der alten Abtei sowie die Fassade schwer beschädigt und macht aufwendige Reparaturarbeiten erforderlich.

Einen Einblick in den Stand der Bauarbeiten rund um das Katholisch-Soziale-Institut (KSI) gewährte Stephan Marks, Amtsleiter Planungs- und Bauaufsichtsamt der Stadt Siegburg, zahlreichen interessierten Bürgern. Allerdings nicht vor Ort, sondern anhand einiger Bilder aus dem Inneren der alten Abtei und dem Rohbau, in dem bereits im Oktober letzten Jahres Richtfest gefeiert wurde. Alles liefe nach Plan bemerkte Marks gleich zu Beginn seiner Ausführungen im Stadtmuseum. Das KSI könne Ende des Jahres von Bad Honnef nach Siegburg umziehen. Lediglich zu Beginn der eigentlichen Bauarbeiten, bei der Errichtung einer Art Spundwand, die das ehemalige Kloster und den neuen KSI-Anbau vor dem Abrutschen „bis hinunter zum Markt“ schützt, habe es aufgrund der Bodenverhältnisse Verzögerungen gegeben, so der Planungsleiter.

Bis zu 15 Meter tiefe Löcher mussten dazu in die Erde gebohrt werden. Darin entstanden im sogenannten „mixed-in-place“ Baumischverfahren Pfähle aus Beton, die im Felsen verankert sind. „Jetzt steht der Berg so sicher wie nie“, resümierte Marks. Er zeigte Fotos von den verschiedenen Ebenen des Neubaus und dem Fortschreiten der jeweiligen Arbeiten. Zurzeit läuft die Ausstattung in den Gebäuden. In der ehemaligen Abtei musste eine Kernsanierung erfolgen, die jetzt weitestgehend abgeschlossen ist. Der Fuß des Neubaus, in dem sich die Tiefgarage mit 100 Stellplätzen befindet, ist mit Naturstein verkleidet. Darüber entstehen Räume für die Verwaltung, Tagungsräume und ein Café. Im ersten Obergeschoss, dem Mansardengeschoss sowie im Dachgeschoss werden Gästezimmer eingerichtet.

Die Fenster sind eingesetzt und auch der Glaskubus, der Neu- und Altbau verbindet, ist fertiggestellt. Ebenso ein kleinerer Übergang in Höhe des Erdgeschosses, der aber nur von Mitarbeitern des KSI genutzt werden wird. Nach Fertigstellung verfügt das KSI über vier Konferenzsäle und 14 Seminarräume, 60 Einzel- und 60 Zweibettzimmer, ein Restaurant für 250 Personen und einen weiteren Speiseraum für 40 Personen. Mit dem Einzug des KSI bleiben aber „wohl noch mehrere Jahre“ die Gerüste stehen, erklärte Marx. Denn der Hagel im Juli 2015 habe das Dach der alten Abtei und die Fassade schwer beschädigt und mache aufwendige Reparaturarbeiten erforderlich. Im zweiten Teil seines Vortrags ging Marx auf die Neugestaltung des Michaelsbergs ein, zu der die Stadt 2013 in vier Bürgerforen Vorschläge gesammelt hatte. Nach einer Bestandsaufnahme und Analyse der Ausgangssituation waren ein Leitbild und Entwicklungsszenarien entwickelt und daraus wiederum ein integriertes Entwicklungskonzept und Maßnahmen für Teilbereiche erarbeitet worden. In der letzen Veranstaltung präsentierte die Stadt die Konkretisierung von Maßnahmen mit Kostenschätzung und Umsetzungsleitfaden.

Ganz oben auf der Prioritätenliste stehen dabei zunächst Sofortsicherungsmaßnahmen gegen Steinschlag und Sanierung der historischen Wehrmauer, die mit 580 000 Euro zu Buche schlagen. Marks präsentierte dazu verschiedene Möglichkeiten, etwa die Errichtung eines Fangzaunes oder – wie sie die Stadt favorisiert – eines Walls aus Tuffstein.

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