Rhein-Sieg-Kreis Ära Lohr endet - Zahlreiche Gäste kamen zur Feierstunde ins Kreishaus

Rhein-Sieg-Kreis · Diese Frau ist vor allem eines: beliebt. Deshalb kamen zur offiziellen Verabschiedung von Kreisdirektorin Monika Lohr Freitagabend hunderte hochrangige Vertreter aus Verwaltung, Wirtschaft und Politik ins Siegburger Kreishaus.

Hausherr Landrat Frithjof Kühn begrüßte unter anderem NRW-Innovationsminister Andreas Pinkwart und Europaabgeordnete Ruth Hieronymi. "Eine Ära geht zu Ende", sagte Kühn. Monika Lohr habe sich als erste Gleichstellungsbeauftragte im Land hohe Verdienste erworben und durch ihre Leistung, Arbeit und Karriere die Gleichstellung gewissermaßen personifiziert.

Ihr gebühre Anerkennung für ihre Beharrlichkeit bei den Bonn/Berlin-Ausgleichsverhandlungen. "Dort hast Du Dich für Bildung, Wissenschaft und Kultur stark gemacht." Ihre große Stärke sei die Kommunikation. Und so sei es nur selbstverständlich, dass "die Mitarbeiter von ihr als Vorgesetzter schwärmen". Kühn dankte für Loyalität und versuchte sich als Sänger: "Schön war die Zeit mit Monika".

Schon bei der Kreistagssitzung kurz zuvor hatte Monika Lohr viel Lob gehört. CDU-Kreistagsfraktionschef Dieter Heuel nannte die Kreisdirektorin ein "Aushängeschild für den Kreis". Er könne sich nicht daran erinnern, dass es mit ihr eine Auseinandersetzung gab. SPD-Fraktionschef Sebastian Hartmann erwähnte die "gelebte und praktizierte Sozialkompetenz" der Vizeverwaltungschefin.

"Sie ist eine Frau mit besonderer Antenne, mit der Grundhaltung, offen zu sein und der Fähigkeit zuzuhören." Auch Grünenfraktionschef Horst Becker dankte für die Zusammenarbeit, und zwar "schon zu einer Zeit, als wir Grünen es noch nicht so leicht hatten". Die Arbeit der Kreisdirektorin sei stets geprägt von Kompetenz und "absoluter Mitmenschlichkeit".

Ihr FDP-Parteifreund Rudolf Finke lobte, dass Lohr in ihrer Amtszeit auf "Machtgehabe völlig verzichtet" habe. "Sie hat der Verwaltung ein sympathisches Gesicht gegeben." Und der Landrat ergänzte verschmitzt: "Jetzt geht ein innigster FDP-Wunsch in Erfüllung: Privat vor Staat - Monika Lohr geht in Rente." Er überreichte ihr die Entlassungsurkunde. Gleich im Anschluss vereidigte er Nachfolgerin Annerose Heinze. Die Juristin tritt ihr Amt am 1. Oktober an.

Monika Lohr dankte ihren Gästen: "Ich muss gestehen, ich hatte Angst vor diesem Tag und wünschte, es möge einen Knall geben, und alles ist vorbei. Aber jetzt sehe ich, dass ich mich um das Schönste gebracht hätte.

Ich kann jetzt sagen: Ich bin glücklich." Sie kündigte an, weiterhin als Botschafterin des Rhein-Sieg-Kreises zu wirken, denn für sie war es eine Art Hobby, die Größenverhältnisse des Kreises gut zu kennen. "Der Rhein-Sieg-Kreis ist so groß wie Rhodos und wie New York." Das wolle sie jetzt weiterverbreiten.

Und ihrem Mann, für den sie während ihrer Amtszeit gelegentlich wenig Zeit hatte, versprach sie: "Du isst abends keine Butterbrote und Würstchen mehr."

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