Vizelandräte im Rhein-Sieg-Kreis Als Botschafter für den Kreis unterwegs

RHEIN-SIEG-KREIS · Die Zarenzeit live miterlebt, dem Kaiser als Kind ein Gedicht aufgesagt, als Sekretärin hautnah die Arbeitsweise Konrad Adenauers kennengelernt - das sind persönliche Erlebnisse, die in keinem Geschichtsbuch stehen. Und all diese haben Bürger des Rhein-Sieg-Kreises in ihrer Vergangenheit erlebt.

 Landrat Kühn (rechts) verabschiedet zusammen mit Kreisdirektorin Annerose Heinze (von links)Rolf Bausch, Michaela Balansky, Notburga Kunert und Dietmar Tendler.

Landrat Kühn (rechts) verabschiedet zusammen mit Kreisdirektorin Annerose Heinze (von links)Rolf Bausch, Michaela Balansky, Notburga Kunert und Dietmar Tendler.

Foto: Dagmar Lappe

Bei Alters- oder Ehejubilaren ließen sie die stellvertretenden Landräte an ihren bewegten Leben teilhaben. An viele dieser Erzählungen erinnerten sich die vier Ehrenämtler nun im Kreishaus, als Landrat Frithjof Kühn ihnen zum Ende seiner Amtszeit für ihr Engagement dankte. "Vizelandrätin zu sein war eine sehr dankbare Aufgabe. In den letzten Jahren habe ich viele Sichtweisen kennengelernt und Erkenntnisse dazugewonnen", berichtet Notburga Kunert (CDU). Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr der Besuch bei einer Frau, die ihren 102. Geburtstag feierte. "Sie zeigte mir, wie sie neuerdings mit ihrem Ipad arbeitet. Mich hat begeistert, wie auch ältere Menschen noch so am Fortschritt teilnehmen", erzählt Kunert. Außer der repräsentativen Funktionen bei Ehe- und Altersjubiläen sowie Terminen bei Vereinen und der Bürgerschaft sahen die vier Landräte ihre Aufgabe auch darin Aufklärungsarbeit zu leisten.

"Viele Menschen wissen gar nicht, was ein Landrat und ein Vizelandrat überhaupt ist", erzählt Michaela Balansky (Grüne). "Wir waren auch Botschafter und haben Bürgern erklärt, welche Aufgaben der Kreis hat", ergänzt Dietmar Tendler (SPD).

Auch Rolf Bausch (CDU) erinnert sich gern an die letzten 15 Jahre zurück, in denen er dieses Ehrenamt inne hatte. Ein bleibendes Erlebnis widerfuhr ihm bereits wenige Monate nach seinem Amtsantritt, als er die damals mit 105 Jahren älteste Bürgerin des Kreises im Krankenhaus besuchte. "Sie wurde gefragt, wie man so alt wird. Ihre Antwort, dass sie nie einen Mann gehabt habe, brachte alle Gäste zum Lachen".

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