Bauarbeiten in Siegburg Arbeiten an Rhein-Sieg-Halle starten Mitte Mai

Siegburg · Die Veranstaltungshalle in Siegburg soll Kunden und Besuchern ab 2020 mehr Vielfalt und mehr Räume für kleinere Tagungen bieten. Die Arbeiten beginnen Mitte Mai.

Die Zeichen sind unverkennbar: Die Bachstraße ist seit Wochen gesperrt, acht Hainbuchen sind bereits aus der Grünanlage der Rhein-Sieg-Halle auf den gegenüberliegenden Schulhof des Gymnasiums Alleestraße umgezogen, und inzwischen versperren Bauzäune den Blick auf das, was aktuell auf dem Gelände geschieht. Das avanciert zunehmend zur Baustelle. Denn Mitte Mai soll beginnen, was die Siegburger Politik Ende 2016 bei einer Gegenstimme der Linken beschlossen hat: Die Erweiterung der 2006 eröffneten Rhein-Sieg-Halle zum Rhein-Sieg-Forum.

Der Anbau, der die jetzige Halle zur Bachstraße hin überragen wird, soll eine größere Vielfalt an Veranstaltungsmöglichkeiten bringen. „Das Haus wird einen Quantensprung machen“, ist sich Frank Baake sicher, der die Rhein-Sieg-Halle seit Ende 2010 leitet. Fast ebenso lang habe er bemängelt, dass es an kleineren, flexibel nutzbaren Räumen für Tagungen und Kongresse fehle. „Es kommt immer wieder vor, dass wir Veranstaltungen deswegen ablehnen müssen“, sagt auch André Kuchheuser, Vorstand der Stadtbetriebe, die die Halle seit 2013 betreiben. Dabei laufe die Halle gut, betont Baake. 2018 habe es erstmals mehr als 100 Veranstaltungen gegeben und mit 150 Belegtagen habe die Halle die Zahl erreicht, die sich die Stadt bei der Eröffnung 2006 gewünscht hatte. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Baake. Die Erweiterung sei dabei aber ein unverzichtbarer Baustein.

Die Dachterrasse gibt den Blick auf die Fläche frei, auf der in Kürze der Anbau in die Höhe wachsen soll. Er bringt die vermissten kleineren Einheiten für Konferenzräume und zudem einen kleineren Saal, der bis zu 400 Menschen fassen wird. „Ehe der Neubau beginnt, wird erst einmal etwas weggerissen“, sagt Baake. Dafür ist das Kühlhaus bereits in ein Ausweichlager an der Ringstraße umgezogen. Von der großen bislang den zehn Mitarbeitern und bis zu 70 Aushilfen vorbehaltenen Dachterrasse sind Blumenkübel und Büsche verschwunden – sie avanciert im Zuge der Bauarbeiten zu einem Innenhof. Auch die angrenzenden Büros werden der Abrissbirne zum Opfer fallen. „Wir stellen als Ersatz provisorisch auf dem Schulhof des Gymnasiums Alleestraße eine Containerlandschaft auf“, sagt Kuchheuser. In der kommenden Woche sollen die Mitarbeiter bereits umziehen.

Auch der Vorplatz soll Aufwertung erfahren

Einschränkungen wird es während der Bauphase unweigerlich geben. Zwar liegen die meisten Veranstaltungen an den Wochenenden und in den Abendstunden, aber es gibt auch weiterhin Tagungen unter der Woche. „Wir müssen den Baubetrieb eng mit unseren Veranstaltungen abstimmen“, sagt Baake, der sich zusammen mit seinen Mitarbeitern für eine anstrengende und stressige Zeit wappnet. Die Planungen liefen bereits auf Hochtouren. „Aber das Ergebnis wird uns belohnen“, versichert er. Im Herbst 2020 soll das Rhein-Sieg-Forum eröffnet werden, wenn alles nach Plan läuft. Auf die europaweite Ausschreibung hat es laut André Kuchheuser nur ein Angebot gegeben. Das sei im Budget geblieben. Die Stadtbetriebe investieren in die Erweiterung 10,2 Millionen Euro.

Wie berichtet, soll auch der Vorplatz eine Aufwertung erfahren. Der Siegburger Architekt Hartmut de Corné hat dazu einen neuen Platz mit Amphitheater, neuen Grünflächen und einem umgestalteten Verkehrsraum auf der Bachstraße unter Einbeziehung des Schulhofs des Gymnasium Alleestraße entworfen. „Die Außenanlagen nehmen wir erst in Angriff, wenn es grünes Licht für das Integrierte Stadtentwicklungskonzept gibt“, betont Kuchheuser. Die voraussichtlichen Kosten von rund einer Million Euro sollen über das Konzept bezuschusst werden. „Für die Bachstraße halten wir uns alle Optionen offen“, sagt der Stadtbetriebe-Chef. Sollte ihre Sperrung während der Bauzeit für ein Verkehrschaos in der Innenstadt sorgen, bleibe alles wie bisher. Bleibt das Chaos aus, rückt die Idee, vor der Halle unter Einbindung des Schulgeländes eine grüne Lunge zu schaffen, in den Vordergrund.

„Wir wollen hier keine Open-Air-Bühne schaffen“, sagt Frank Baake mit Blick auf das von de Corné entworfene Amphitheater. „Es wird vielleicht drei bis vier Veranstaltungen im Jahr geben“, ergänzt Kuchheuser. Die Studiobühne oder auch Schüler der Alleestraße könnten es für Aufführungen nutzen. In erster Linie aber solle der Vorplatz ein Ort zum Verweilen sein – für alle Siegburger.

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