Siegburg Architekt des Rathauses plädiert für Sanierung

SIEGBURG · Der Architekt des Siegburger Rathauses, Peter Busmann, hat sich deutlich gegen einen Abriss des Gebäudes ausgesprochen. "Ich bin der Meinung, dass man etwas Lebendiges, das funktioniert, nicht umbringen sollte", sagt er im Interview mit dem General-Anzeiger.

 Neubau oder Sanierung? Das wird derzeit wieder in Sachen Siegburger Rathaus diskutiert.

Neubau oder Sanierung? Das wird derzeit wieder in Sachen Siegburger Rathaus diskutiert.

Foto: Holger Arndt

Gleichzeitig übt er deutliche Kritik an der damaligen Entscheidung der Stadt, den Platz vor dem Rathaus nicht freizulassen, wie es vorgesehen gewesen sei, sondern zu bebauen. So habe die nun oft kritisierte Fassade nicht die gewünschte Wirkung entfalten können.

Aus urheberrechtlichen Gründen müsste die Stadt sich im Falle einer Sanierung des Rathauses, über die derzeit wieder diskutiert wird, mit Busmann abstimmen. Dem GA sagte der Architekt, er werde nicht persönlich in Planungen eingebunden.

Laut der Siegburger Beigeordneten Barbara Guckelsberger gab es am 26. Oktober 2010, also kurz nach dem Bürgerentscheid gegen das ECE-Einkaufszentrum und damit den Abriss des Rathauses, ein Gespräch mit Busmann. Seitdem kommuniziere die Verwaltung regelmäßig mit dem Kölner Architekturbüro Barbara & Walter Thiess, mit dem Busmann zusammenarbeitet.

Walter Thiess bestätigte Gespräche mit der Stadt. "Man hat uns mehrmals gesagt, wir sollten uns darauf einrichten, das Rathaus zu überarbeiten", sagte er. Dies sei jedoch "eher halbherzig" gewesen und immer wieder versandet. "Weder Peter Busmann noch ich versprechen uns noch viel davon, zumal ja bereits ein anderer Architekt zumindest mit Teilarbeiten beauftragt wurde."

Ende 2013 hatte der Siegburger Architekt Kaj Jensen sein Sanierungsgutachten für das Rathaus, das er im Auftrag der Stadt angefertigt hatte, präsentiert. In einer ersten Schätzung bezifferte Jensen die reinen Sanierungskosten mit rund 8,6 Millionen Euro - allerdings ohne alle Nebenkosten sowie die Kosten für den zeitweisen Umzug der Mitarbeiter. Diese Kosten kämen auch auf die Verwaltung und somit den Steuerzahler zu, wenn das Rathaus an gleichem Ort neu gebaut würde.

"Die wirtschaftlichste Lösung wäre nach meinen Erkenntnissen Abriss und Neubau an anderer Stelle", sagte Jensen dem GA. Dies seien jedoch politische Entscheidungen.

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