Herbstwanderung Auf den Höhen des Siegtals

RHEIN-SIEG-KREIS · Der neue Erlebnisweg der Naturregion Sieg lohnt einen Abstecher: Einsame Wegekreuze und urige Wald- und Wiesenpfade säumen den Weg zu idyllischen Fachwerkdörfern zwischen Streuobstwiesen.

Schafe, Pferde und Rinder sind häufige Begleiter am Wegesrand und können mitunter die einzige Begegnung bei der Wanderung durch die einsamen Ortschaften sein. Der neue Dörferweg durch den südlichen Teil Eitorfs mit seinen umliegenden Ortschaften ist der 18. Erlebnisweg der Naturregion Sieg.

Ausgangspunkt der 13 Kilometer langen Rundwanderung ist der Bahnhof Eitorf, der mit der S-Bahn-Linie S 12 und dem Rhein-Sieg-Express (RE 9) gut zu erreichen ist. Wer mit dem Auto anreist, fährt aus Siegburg kommend die A 560 bis Autobahnende und folgt von dort aus links der Ausschilderung nach Eitorf durch das Siegtal (L 333). In der Park-and-ride-Anlage am Bahnhof stehen kostenlose Parkplätze zur Verfügung.

Der Weg kann von beiden Seiten begangen werden und ist durch zahlreiche Aufkleber mit dem einheitlichen rot-weißen Leitsystem gut gekennzeichnet. Vom Bahnhof aus geht es von der Bahnhofstraße in die Asbacher Straße und von dort aus über den Marktplatz. Nach Verlassen des Stadtkerns wird der Streckenverlauf ruhiger; es geht vorbei an Schafweiden durch das Eipbachtal bergauf in ein Waldgebiet.

Anschließend führt die Strecke über Wiesen- und Feldwege vorbei an Rinderherden und Obstbäumen in das kleine Dorf Mierscheid, das Wanderer mit urigen Fachwerkhäusern und idyllischer Einsamkeit erfreut.

Da Bänke auf dem ersten Abschnitt der Wanderung eher eine Seltenheit darstellen, bietet sich unmittelbar hinter Mierscheid eine lohnenswerte Möglichkeit zur Rast. Dort gibt es Sitzmöglichkeiten im Schutzhäuschen und im Freien inklusive einer beeindruckenden Aussicht auf das malerische Siegtal.

Gestärkt geht es weiter über Lascheid nach Siebigteroth an den Rand der Eitorfer Schweiz nach Käsberg. Wer Glück hat, trifft dort auf Dorfbewohner Hans Peter Barrig, der die Wanderwege kennzeichnet und gerne ein Pläuschchen mit vorbeikommenden Wanderern hält und ebenso eine Ferienwohnung zur Verfügung stellt. An seinem Carport auf der linken Seite gegenüber des Wegekreuzes hat er in Schiefertafeln das Dorf Käsberg im 19. Jahrhundert dargestellt. Weiter geht es vorbei an den Höhensteinen, die zu den nordwestlichsten Ausläufern der Leuscheid gehören, nach Huckenbröl.

Von dort führt die Strecke wieder bergab nach Eitorf, den Blick stets gerichtet in das schöne Siegtal weiter unten. Über die Malbergstraße und die Auelwiese kreuzt man die Landstraße nach Alzenbach und erreicht schließlich den Hindenburgpark. Dort zeigt sich die Sieg gegen Ende der Wanderung von ihrer schönsten Seite. Im Wasser spiegelt sich die herbstlich-bunte Landschaft mit dem Farbenspiel der Laubbäume in beeindruckenden Rot-Orange-Tönen. Vorbei am Siegtal-Gymnasium, erreicht man nach einer rund vierstündigen Wanderung wieder den Bahnhof Eitorf.

Die Strecke mit moderaten Steigungen ist einfach begehbar. Durch den abwechslungsreichen Wegecharakter mit asphaltierten Straßen sowie Wald-, Feld- und Wiesenwegen bleibt die Strecke vielfältig. Zahlreiche sehenswerte Ausblicke von den Höhen der umliegenden Dörfer Eitorfs machen die Wanderung zu einem lohnenswerten Erlebnis.

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