Historische Kneipentour Wo es in Siegburg noch traditionelle Kneipen gibt

Siegburg · Früher waren sie der Treffpunkt nach Feierabend und ein Ort, an dem man immer Neues aus der Stadt erfahren konnte: Die traditionellen Eckkneipen. Wir haben uns in der Siegburger Innenstadt einmal umgeschaut, wie viele es von ihnen noch gibt.

 Axel Mergelsberg setzt mit dem Alleestübchen die Tradition der Eckkneipe fort.

Axel Mergelsberg setzt mit dem Alleestübchen die Tradition der Eckkneipe fort.

Foto: Paul Kieras

Wer vor 30, 40 oder 50 Jahren in der Siegburger Innenstadt ein paar Bier trinken wollte, der musste nicht lange nach einer Kneipe suchen. Allein am Markt gab es mit „Em Kehsge“, „Apollo“, der Schänke im Hotel Reichenstein, dem Marktkrug, dem Musketier und dem Ratskeller gleich sechs der beliebten Eckkneipen, ein paar Meter weiter, die Mühlenstraße hinunter, sogar sieben Lokale. Überlebt von den insgesamt 13 Kneipen hat lediglich der Ratskeller, allerdings ist dort seit Jahren ein Club untergebracht. „Irgendwann haben sich die Gewohnheiten und die Ansprüche geändert“, sagt Axel Mergelsberg, Wirt im Alleestübchen. Die Leute wollten was erleben, gut essen und mehr Vielfalt im gastronomischen Angebot. „Dazu kam, dass die Wirte ausstarben, keine Nachfolger mehr fanden und die Jugend andere Interessen entwickelte“, so der 58-Jährige. Nach seinen Worten hätte es auch am Stress gelegen, dass niemand mehr eine kleine Kneipe führen wollte, denn die Arbeitszeiten hätten viele abgeschreckt.