"Beispiel Ehrenamt" Auszeichnungen für drei Organisationen aus Sankt Augustin

SANKT AUGUSTIN · Das Haus Menden bot einen würdigen Rahmen für den besonderen Anlass, den die Stadt seit 15 Jahren immer kurz vor dem bundesweiten Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember initiiert. "Beispiel Ehrenamt" heißt die Auszeichnung, die Bürgermeister Klaus Schumacher an drei Organisationen aus Sankt Augustin am Samstag verlieh.

 Bürgermeister Klaus Schumacher (links) ehrte verdiente Ehrenamtler.

Bürgermeister Klaus Schumacher (links) ehrte verdiente Ehrenamtler.

Foto: Ingo Eisner

Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von Anna Jung (Klavier), Soraya Ali (Geige) und Sebastian Fasolack (Cello) unter Leitung von Christiane Kraus von der städtischen Musikschule. Schumacher bezeichnete das Ehrenamt, das schon Hunderte von Jahren existiere, als einen "lebenden Organismus", der stark sein müsse und wandelbar, um zu überleben.

So erinnerte er an "die Arroganz von vor 30 Jahren", als es geheißen habe "das könnt ihr nicht, dazu braucht ihr eine Ausbildung." Doch auch diese Phase habe der "lebendige Organismus" überstanden. "Das Ehrenamt ist feinfühlig, wechselfähig aber immer freiwillig," sagte der Stadtchef.

Geehrt wurden an diesem Nachmittag der "Bürgerverein Birlinghoven" für sein Engagement im Stadtteil. 1968 sei er gegründet worden und zähle heute über 300 Mitgliedsfamilien. Zunächst sei es vor allem um das Aufstellen von Ruhebänken oder die Durchführung von Erste-Hilfe Kursen gegangen. Heute habe sich das Angebot des Bürgervereins stark ausgeweitet. Er überreichte die Urkunde an Angelika Lietzmann und Helmut Schubach.

Zudem ehrte Schumacher das Projekt AtemPause, das die Geschwister von kranken Kindern in der Asklepios Kinderklinik betreut. Stellvertretend für 22 ehrenamtliche Helfer in diesem Projekt nahmen Leiterin Claudia Becker-Cyfka sowie Gründungsmitglied Peter Groscurt und Pfarrerin Almut von Niekerk die Auszeichnung entgegen. Sie nähmen sich Zeit für die Kinder, die wegen der Krankheit ihrer Geschwister oft zurückstecken müssten.

An zwei Vormittagen und fünf Nachmittagen sowie nach Vereinbarung seien die Ehrenamtler da, um mit den Kindern zu spielen. Mit ihrem Einsatz sei es möglich, in der Kinderklinik einen Ort der Begegnung und der Hilfestellung für die Eltern und Geschwister kranker Kinder zu schaffen - und das kostenfrei.

Die dritte Auszeichnung ging an Spielplatzpaten. Hierzu betraten Augustins ältester Spielplatzpate, Gert Caspar, der jüngste Pate, Nico Schmied, und die Vertreterin der Freien evangelischen Kirche, Regina Urban, gemeinsam mit Birgit Lüders vom Verein zur Förderung der städtischen Jugendeinrichtungen die Bühne. Spielplatzpatenschaften seien 1999 mit der Einweihung des Naturspielplatzes am Weißdornweg entstanden, erinnerte Schumacher. Heute gebe es rund 40 Spielplatzpaten in der Stadt. Sie seien Ansprechpartner für Kinder und Eltern sowie Bindeglied zur Verwaltung.

Beigeordneter Marcus Lübken erläuterte vor der Ehrung die gesetzlichen Änderungen für das Ehrenamt, wie einen höheren Steuerfreibetrag und eine höhere Pauschale, die steuerlich geltend gemacht werden könne. Zudem sollen alle Vereinsmitglieder von der Haftung bei Fahrlässigkeit ausgenommen werden. Auch die Verwendungsfrist für gewährte Mittel solle verlängert werden.

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