Verfahren am Amtsgericht Badelatschen oder Ziegelstein geworfen?

SIEGBURG · Aussage gegen Aussage stand es bei der Gerichtsverhandlung wegen gefährlicher Körperverletzung am Mittwoch am Amtsgericht Siegburg. Ein 33-Jähriger war angeklagt, am 20. Mai 2012 in Hennef einen Bekannten zusammengeschlagen zu haben.

Zudem soll er mit einem Ziegelstein nach dem Geschädigten geworfen haben. Der Mann erlitt Prellungen und eine Verletzung am Trommelfell. Der Angeklagte gab nur eine Ohrfeige zu, bestritt jedoch weitere Schläge, Tritte und auch den Ziegelsteinwurf. Er hätte einen Badelatschen nach ihm geworfen. "Ich wollte nur, dass er uns endlich in Ruhe lässt", sagte der Angeklagte vor Gericht und erklärte, dass es sich bei dem Geschädigten um den Exfreund seiner Ehefrau handelt. Er hätte den Geschädigten bei einer Haftstrafe kennengelernt und sich später in dessen damalige Freundin verliebt. Aus Eifersucht und Wut hätte der Exfreund das Ehepaar mehrfach bedroht. Sie seien sogar umgezogen, erzählte die Ehefrau unter Tränen.

Am Tattag sei plötzlich der Wagen des Exfreundes in der Nähe des Wohnhauses stehengeblieben. Als der Angeklagte den Bekannten zur Rede stellen wollte, habe er ihn mit einem Messer bedroht, erzählte er. Daraufhin habe er ihn geschlagen. Während er zurück nach Hause ging, rief der Geschädigte die Polizei. "Hätte ich früher selbst die Polizei gerufen, müsste ich heute nicht die Unschuld meines Mannes beweisen", sagte die 35-jährige Ehefrau. Auch die Zeugenaussagen spiegelten entweder die Sicht des Angeklagten oder des Geschädigten wider.

Das Gericht stellte das Verfahren kurzerhand ein, da die Wahrheit nicht zu ermitteln war.

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