Arbeiten an der Seufzerallee Bäume am Michaelsberg fallen

SIEGBURG · Die Stadt Siegburg geht an die Umsetzung des 2013 entwickelten Michaelsbergkonzeptes. Nach Arbeiten zur Verkehrssicherung beginnt sie nun mit der Umgestaltung der Grünflächen. Die seit fünf Jahren gesperrte Seufzerallee soll wieder begehbar werden.

Die Arbeiten an der Seufzerallee am Michaelsberg haben begonnen.

Die Arbeiten an der Seufzerallee am Michaelsberg haben begonnen.

Foto: Holger Arndt

Seit fünf Jahren versperrt ein Gitter den Zugang zur Seufzerallee. Aus Sicherheitsgründen ist der Weg am oberen Osthang des Michaelsbergs gesperrt, wie einige andere Wege auch. Das soll sich in naher Zukunft ändern, so hat es die Stadt vor ein paar Wochen angekündigt. Seit Montag laufen nun unübersehbar erste Arbeiten dafür: Mitarbeiter des städtischen Grünflächenamts bewegen sich am Hang unterhalb der Seufzerallee, fällen Bäume, holen Unterholz raus – und bereiten das Gelände so für die geplante Pflanzung eines Niederwalds mit Hainbuchen und Eichen vor.

So sieht es das 2013 erarbeitete „Integrierte Entwicklungskonzept Michaelsberg“ vor. Das soll das Siegburger Wahrzeichen bekanntlich schöner und vor allem sicherer machen. Abgesehen von Sicherungsarbeiten etwa im Felsengarten unterhalb des Johannistürmchens ist bislang indes noch nicht viel geschehen. Angesichts der angespannten Haushaltslage waren der Stadt 2014 zunächst die Hände gebunden. „Jetzt können wir endlich anfangen“, sagte Bürgermeister Franz Huhn am Montag.

Eine erste Sicherungsmaßnahme war im April die Errichtung eines Tuffsteinwalls unterhalb des Johannistürmchens (der GA berichtete). Er soll unterhalb des steilen Felsverbundes herabrollende Steine auffangen. Der Planungsausschuss hat zudem unlängst die Weichen für die Sanierung der Bergstraße gestellt. „Und nun machen wir an der Seufzerallee samt oberer Hanglage und Hexenturm weiter“, sagte Huhn. Die Pläne hatte Ralf Beyer, Leiter des Grünflächenamts, schon im Mai vorgestellt. „Inzwischen haben wir uns mit der Unteren Landschaftsbehörde abgestimmt“, sagte Stephan Marks, Leiter des Planungs- und Bauaufsichtsamts. Die rechtlichen Aspekte seien geklärt und die vorgesehenen Schutzzeiten eingehalten, daher könnten die Arbeiten nun beginnen.

„Wir holen als erstes das Unterholz heraus“, erklärte Ralf Beyer. 60 Baumstämme liegen schon zur Abholung bereit. Weitere werden in den nächsten Wochen folgen. Beyer spricht von Pioniergehölzen, wie etwa Ahornbäumen, die sich nach 1945 wild gesetzt haben. Um deren Nachwachsen zu verhindern, müsse das Unterholz samt Sämlingen gemäht werden. „Danach schauen wir uns den Altholzbestand an“, sagte Beyer. Größere, ältere Bäume sollen erhalten bleiben, wenn es ihr Zustand zulasse. Wie etwa die alten Kastanien. „Die sind ein Schutz für den neu gepflanzten Niederwald“, so Beyer.

Im Frühjahr beginnen Beyer und seine Mitarbeiter damit, den Hang unterhalb der Seufzerallee und oberhalb der sogenannten Birkenallee in einen Niederwald zu verwandeln. Dazu forsten sie ihn mit Hainbuchen und Eichen auf. „Die Umwandlung wird Jahre brauchen“, sagt Beyer. Der Hang müsse regelmäßig durchforstet werden. Auf lange Sicht sollen dabei Sichtfenster entstehen, die den Blick auf die Wehrmauern der Abtei frei geben. Und im Sommer beginnt die Sanierung der Seufzerallee. Die soll wieder breiter werden und bis zur Stützmauer der Abtei heranreichen. In einem letzten Schritt werden im Herbst 2017 Birnen- und Apfelbäume auf der Wiese unterhalb der Birkenallee gepflanzt.

Über die Kosten vermochte Bürgermeister Huhn am Montag noch nichts zu sagen. Im Michaelsbergkonzept ist die Sanierung der Seufzerallee mit 1,6 Millionen Euro veranschlagt.

Ob es dabei bleibt, werde sich während der Arbeiten zeigen, sagte Marks. Größte Unwägbarkeit sei die alte Treppenanlage, bei der noch nicht abzusehen sei, wie aufwendig die Sanierung wird.

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