Nahverkehr Bahnstrecke im Siegtal ab Ende Juli gesperrt

RHEIN-SIEG-KREIS · Auf der Bahnstrecke im Siegtal kommt es während der Sommerferien zu erheblichen Einschränkungen. Zwischen Hennef und Wissen erneuert die Bahn Gleise und Weichen, der Zugverkehr ist wochenlang unterbrochen.

Bahnkunden müssen sich in den Sommerferien im Siegtal auf Beeinträchtigungen einstellen. Die Bahn kündigt für die Siegtalstrecke Vollsperrungen beziehungsweise eingleisigen Betrieb in der Zeit zwischen dem 28. Juli und dem 20. August an. Hintergrund sind Weichen- und Gleiserneuerungsarbeiten zwischen Hennef und Wissen. Fünf Kreistagsabgeordnete haben die Bahn in einer parteiübergreifenden Initiative aufgefordert, mit „sofortigem, akkuratem Kundenmanagement“ über die Auswirkungen zu informieren. Die Informationspolitik sei bislang völlig unzureichend.

Betroffen sind der Regionalexpress 9 (Aachen-Köln-Siegen) sowie die S-Bahnen S 12 (Düren-Au/Sieg) und S 19 (Horrem-Au/Sieg). Aus einer Sitzungsvorlage an die Verbandsversammlung des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland (NVR) geht hervor, was die Bahn im Siegtal vorhat. Die Arbeiten sind in drei Bauabschnitte gegliedert. So ist in der ersten Phase, die von Samstag, 28. Juli, 2 Uhr, bis Montag, 30. Juli, 4 Uhr, andauert, die Strecke zwischen Hennef und Schladern voll gesperrt. Während dieser Zeit sind Ersatzbusse im Einsatz. An jenem Wochenende gilt laut Bahn der Ersatzverkehr nachts für den gesamten Abschnitt zwischen Siegburg und Herchen. Die reguläre Reisezeit verlängert sich nach Angaben des NVR um 40 bis 60 Minuten.

Direkt im Anschluss, bis zum 8. August, 2 Uhr, steht der zweite Bauabschnitt an. Dann fahren die Züge zwischen Hennef und Au/Sieg sowie zwischen Betzdorf und Siegen nur eingleisig. Das führt zu Einschränkungen – und diesmal ist kein Schienenersatzverkehr vorgesehen. So fahren die S-Bahnen nicht im gewohnten 30-Minuten-Takt, sondern nur alle 60 Minuten. Zwischen Schladern und Au gelten veränderte Fahrtzeiten. Auch Fahrgäste des RE 9 müssen längere Fahrzeiten in Kauf nehmen. Er endet in Niederschelden. Die Reisezeit nach Siegen verlängert sich um eine Stunde. Die Anschlüsse an die RB 90 (Westerwald-Sieg-Bahn) und die RE 99 (Main-Sieg-Express) können nicht mehr eingehalten werden.

Politiker "alarmiert"

Die dritte Bauphase erstreckt sich dann von Montag, 13. August, 4 Uhr, bis Montag 20. August, 4 Uhr: Dann ist der Abschnitt zwischen Schladern und Wissen voll gesperrt. Dementsprechend enden die aus Köln kommenden Züge in Schladern. Wer weiter will, ist auf Ersatzbusse angewiesen.

Die Kreistagsabgeordneten Marcus Kitz, Oliver Krauß (beide CDU), Ute Krupp, Dietmar Tendler (beide SPD) und Ingo Steiner (Grüne) mahnen eine bessere Informationspolitik an. Die Politiker nennen es „alarmierend, dass die Bahn-Kunden kaum vorbereitet sind auf das, was auf der Siegstrecke in wenigen Wochen passiert“. Die Fahrpreise würden regelmäßig angehoben – da stehe den Kunden eine optimale Information zu, wenn der Betrieb infolge von Bauarbeiten beeinträchtigt werde. Das gelte auch für die Bahnbauarbeiten, die 2020 in dichter Folge im gesamten Köln/Bonner Raum anstünden, erklärten die Politiker.

Ein Bahn-Sprecher wies auf Anfrage darauf hin, dass alle anstehenden Bauprojekte in NRW am 15. Februar bekannt gemacht worden seien. In Bezug auf die Siegstrecke sagte er: „Es gab ursprünglich Planungen, die von einer sechswöchige Totalsperrung ausgingen, die jedoch nach verschiedenen Abstimmungsgesprächen nicht umgesetzt werden.“ Jetzt seien es „lediglich drei unabhängig voneinander und jeweils eine Woche andauernde (Teil-)Sperrungen“. Die Fahrgäste würden über Aushänge an den Bahnhöfen und via Online-Auskunft über die geänderten Fahrpläne informiert. Diese können sich laut Bahn noch „marginal“ ändern, weil das Konzept für den Ersatzverkehr voraussichtlich erst kommende Woche vorliege.

Mehr Infos zu Baustellen: bauinfos.deutschebahn.com/nrw

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