Innenstadtentwicklung Bau des Kaiser-Carrés in Siegburg beginnt mit einem Abriss

Siegburg · Die Jahre des Leerstands haben ihre Spuren auf dem früheren Goldberg-Areal in der Siegburger Innenstadt hinterlassen. Die Tage des Gebäudekomplexes sind jetzt gezählt. Ab Oktober macht er Platz für ein neue Wohn- und Geschäftshaus.

 So soll das Kaiser-Carré aussehen, dass in den nächsten Monaten in der Siegburger Innenstadt gebaut wird.

So soll das Kaiser-Carré aussehen, dass in den nächsten Monaten in der Siegburger Innenstadt gebaut wird.

Foto: schultearchitekten

Bei dem seit Jahren brachliegenden früheren Goldberg-Areal in der Siegburger Innenstadt tut sich was. Noch im Oktober soll der Abriss des leerstehenden Gebäudekomplexes vis-à-vis des Kaufhofs an der Kaiserstraße beginnen. Das teilte die Kölner Kreissparkassen-Tochter Pareto, die auf dem Gelände gemeinsam mit Siebers Partner ein neues Wohn- und Geschäftshaus realisieren will, am Dienstag mit. Binnen zwei Jahren soll an seiner statt das Kaiser-Carré mit 69 Wohnungen und Gewerbeflächen in den unteren Etagen in die Höhe wachsen.

Damit endet die Zeit, in der die zunehmend heruntergekommene Ladenzeile eine der zentralen Stellen in der Innenstadt prägte. Wie berichtet, hatte das Unternehmen Peek & Cloppenburg (P&C) das 2825 Quadratmeter große Grundstück 2011 von Gerd Goldberg gekauft, um dort eine Filiale zu eröffnen. Jahrelang passierte aber nichts, weil zunächst die Schuhkette Reno auf einen laufenden Mietvertrag pochte und ihre Filiale erst im August 2016 schloss. Schon damals zeichnete sich ab, dass P&C das Projekt nicht mehr selbst realisieren wollte. Es folgten weitere Jahre des Stillstands, bis Pareto und Siebers Partner das Areal im Oktober 2018 kauften und die Projektgesellschaft PSP Siegburg gründeten.

Zwei Jahre Bauzeit

Im Juli hat der Siegburger Rat den Bebauungsplan für das Kaiser-Carré beschlossen, nachdem die Investoren nach Anwohnerprotesten ihre Pläne für ein entlang der Theodor-Heuss-Straße vorgesehenes Technikgebäude noch einmal überarbeitet hatten. Deswegen könne nun, so Pareto, wie geplant der Baustart erfolgen.

„Noch im Oktober möchten wir mit dem Rückbau der alten Bestandsgebäude beginnen, im Frühjahr 2022 soll der Hochbau starten“, sagt Pareto-Geschäftsführer Martin Koll. Er rechnet mit mit einer Bauzeit von rund zwei Jahren. Mit dem Kaiser-Carré sollen neben 4450 Quadratmetern Gewerbefläche in Erdgeschoss und erster Etage auch 69 Wohnungen mit einer Wohnfläche von insgesamt 5396 Quadratmetern und eine Tiefgarage mit 66 Plätzen entstehen.

Neubau darf Kaufhof nicht überragen

Entworfen hat den neuen Komplex das Kölner Büro schultearchitekten. Dafür hatte die Stadt klare Vorgaben gemacht: Der Neubau darf den Kaufhof an Höhe nicht überragen und die Sichtachse zum Michaelsberg muss frei bleiben. Während die Gewerbeflächen das gesamte Grundstück einnehmen, wächst die Wohnbebauung ab dem zweiten Stock u-förmig um einen begrünten Innenhof in die Höhe, über den sie auch erschlossen werden soll.

Die Investoren setzen nach eigenen Angaben auf eine nachhaltige Bauweise. „So hat das Kaiser-Carré bereits während der Planungsphase das Gold-Vorzertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen erhalten“, hebt Udo Buschmann, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Köln, hervor. Wie berichtet, sind schon zwei der Gewerbeflächen vermietet. Aldi will im Erdgeschoss auf 1000 Quadratmetern ein Filialkonzept mit Fokus auf frische Lebensmittel umsetzen. In eine andere Einheit zieht die Gesundheitskasse AOK. Aktuell laufe die weitere Vermarktung.

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