Goldberg-Areal in der Siegburger Innenstadt Bauarbeiten für das Kaiser Carré gestartet

Siegburg · Anfang des Monats wurde mit den langersehnten Abrissarbeiten des früheren Goldberg-Areals begonnen. Die Investoren ermöglichten nun einen kleinen Blick hinter den Bauzaun, wo gerade das neue Kaiser Carré entsteht.

 Florian Schmidt (links) und Stefan Krause von der Pareto zeigen eine Illustration, die das fertige Kaiser-Carré darstellt. Im Hintergrund schafft der Bagger Platz für das neue Gebäude.

Florian Schmidt (links) und Stefan Krause von der Pareto zeigen eine Illustration, die das fertige Kaiser-Carré darstellt. Im Hintergrund schafft der Bagger Platz für das neue Gebäude.

Foto: Scarlet Schmitz

Am Montagmorgen standen die Bauzäune rund um den Abriss des ehemaligen Goldberg-Areals kurzweilig offen: Ein Bagger türmte staubigen Schutt auf und räumte schwere Bauteile beiseite. “Wir sind alle froh, dass es endlich losgeht”, sagte Stefan Krause von der Kölner Kreissparkassen-Tochter Pareto erleichtert. Damit sprach er allen anderen Akteuren voll aus dem Herzen, denn immer wieder tönte dieser Satz am Vormittag über die Baustelle. Ende November habe die Entkernung der Bestandsgebäude begonnen, so Krause. Metalle, Holz, Dämmmaterial - alles wurde bereits aus den Gebäuden herausgeholt und wird nun in die davorstehenden Container verladen. Das erste Gebäude wurde Anfang des Monats abgerissen und die weiteren zwei werden bald folgen: “Wir rechnen damit, dass Mitte Januar auch die anderen beiden Gebäude abgerissen werden”, so Krause.

Auf dem rund 2.800 Quadratmeter großen Grundstück inmitten der Fußgängerzone an der Ecke zwischen der Kaiserstraße und der Cecilienstraße soll innerhalb der kommenden zwei Jahre ein neuer Komplex entstehen, der eine Tiefgarage mit 66 Stellplätzen, eine gewerbliche Fläche von gut 4.450 Quadratmetern und eine Wohnfläche von insgesamt 5.400 Quadratmetern umfasst. Für die Projektentwicklung des Kaiser Carrés haben die Projektentwickler „Siebers und Partner“ gemeinsam mit der Kreissparkassen-Tochter Pareto ein Joint Venture gegründet – einen Zusammenschluss von Unternehmen zum Zweck der gemeinsamen Durchführung von Projekten. Nach Auflösung des gemeinsamen Vorhabens werde laut Martin Knoll, Geschäftsführer der Pareto, ein anderes Unternehmen das Gebäude kaufen: “Die Kreissparkasse möchte ihre Immobilienbestände gerne ausbauen”, erklärte er. Bereits im Frühjahr habe die Sparkasse den Kaufvertrag begründet.

Auf gleicher Höhe mit dem Kaufhof

Stolz zeigten sich die Akteure der Pareto auf der Baustelle und hielten eine skizzierte Illustration des fertigen Kaiser Carrés in die Höhe. “Wir sind froh, dass wir die hintere Fläche, die von der Lage her etwas schwieriger zu vermieten ist, bereits mit Aldi besetzen konnten”, erzählte Knoll. Ende 2023 sei der Fertigstellungstermin für den Discounter. Entlang der Kaiserstraße werde eine zweistöckige Niederlassung der AOK mit Fokus auf Gesundheitsberatung einziehen. Dort sei auch die Front des Gebäudes geplant, so Knoll. Für die gewerbliche Vermietung der Freiflächen ist Siebers und Partner zuständig. Das Gebäude sei so konzipiert, dass die Freiflächen den Wünschen der Mieter entsprechend angepasst werden können.

Direkt gegenüber des geplanten Neubaus befindet sich das in die Jahre gekommene Gebäude von Kaufhof. Dies bezeichnete Krause als Fluch und Segen zugleich: “Wir haben Glück, dass Kaufhof ein so hohes Gebäude ist, andernfalls hätten wir unseren Bebauungsplan wohl nicht durchgekriegt”, meinte er. Denn der geplante Kaiser Carré-Komplex soll zukünftig in etwa dieselbe Höhe erhalten. Zum Vergleich: entsprechend der Höhe des weißes Teils des Kaufhof-Gebäudes werden laut Krauses Ausführungen die geplanten Geschäftsräume des neuen Kaiser-Carrés entstehen. Auf der Höhe des bräunlichen Kaufhof-Gebäudeteils könne man sich die Wohnungen vorstellen.

Wohnungen zur Miete ab 2024

Die Ecke des neuen Kaiser Carrés, die dem Kaufhof direkt gegenüberliegt, sei die attraktivste Ladenfläche, meinte Knoll. Noch sei dieses Filetstück jedoch nicht vergeben: “Viele tun sich in Coronazeiten schwer, eine zweite Niederlassung zu eröffnen oder sich an langfristige Mietverträge zu binden”, begründete er. Zudem hätten die Projektleiter lange Zeit keine Angaben darüber machen können, wann das Gebäude fertiggestellt sein würde, da Abriss- und Baugenehmigung erst jüngst vorlägen. “Die Nutzer wollen natürlich wissen: wann kann ich da rein? Und solange das nicht sorgfältig beantwortet werden kann, bleiben die Mieter noch zurückhaltend”, führte Knoll weiter aus.

Die Suche nach Mietern für die geplanten Wohnungen über den Geschäftsräumen hingegen sei einfach: “Wir bekommen bereits jetzt schon viele Anfragen, aber es ist einfach noch zu früh”, meinte der Pareto-Geschäftsführer. Wenn es soweit ist, würde die KSK-Immobilien GmbH die Vermietung der Wohnflächen übernehmen. “Eins ist aber schon sicher: Es werden keine Eigentumswohnungen zum Verkauf stehen – es wird nur Vermietungen geben”, gab Knoll preis. Im Frühjahr 2024 rechne er mit der Fertigstellung der Wohnungen. Zu den angestrebten Quadratmeterpreisen hielt er sich noch bedeckt. “Man muss den Immobilienmarkt bis dahin noch beobachten und dann die Preise erzielen, die dem entsprechen”, so Knoll.

Gut zwei Jahre noch müssen Anwohner der Baustelle mit Lärmbelästigung, Staub und Asche rechnen. Auch Verkehrseinschränkungen durch Baufahrzeuge, die Materialien anliefern, werden auf die Anwohner zukommen. “Sowas lässt sich leider nie vermeiden“, erklärte Knoll, „und falls es zum Karnevalszug kommt – noch steht ja alles offen – muss dafür die Baustelle entsprechend abgesichert werden.“

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