Feierlichkeiten im Rhein-Sieg-Kreis Wie nachhaltig wird das Beethoven-Jubiläumsjahr?

Rhein-Sieg-Kreis. · Das Jubiläumsjahr zum 250. Geburtstag des Komponisten soll Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis auch über das Jahr 2020 hinaus als Beethoven-Standort stärken. Grundlagen dafür wurden bereits gelegt.

Auf dem Michaelsberg in Siegburg steht eine Stele des Beethoven-Rundgangs.

Auf dem Michaelsberg in Siegburg steht eine Stele des Beethoven-Rundgangs.

Foto: Hannah Schmitt

Die Feierlichkeiten zum 250. Geburtstag von Beethoven haben gerade erst begonnen, da richtet sich der Blick bereits über das Jubiläumsjahr 2020 hinaus. Die nachhaltige Vermarktung des Beethoven-Jubiläums in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis war nach einem Dringlichkeitsantrag von CDU und Grünen am Mittwochabend Thema im Kreisausschuss für Wirtschaft und Tourismus. „Wir wollen Bonn und die Region als Beethovenstandort stärken“, sagte Johannes Plate von der Beethoven Jubiläums GmbH. Daher sei die nachhaltige Wirkung eines Projekts eines der Kriterien, nach denen die Gesellschaft Fördermittel verteile.

Als ein Beispiel nannte er den Beethoven-Rundgang „BTHVNstory“, der im vergangenen Oktober eingeweiht wurde. 22 Stelen informieren in Bonn und der Region über wichtige Stationen auf dem Lebensweg des Komponisten. Dieser würden am Ende des Jahres natürlich nicht abgebaut. Bei Aktionen wie dem kreisweiten Orgelfestival, dem Picknick-Festival im Linksrheinischen oder der Festivalwoche in Bad Honnef müsste man sich überlegen, „wie man dieses in nachhaltige Strukturen übertragen kann“, sagte Plate. Denkbar wäre eine Fortsetzung oder Wiederholung von Veranstaltungen.

Die Beethoven-Gesellschaft arbeite eng mit der Tourismus & Congress GmbH Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler zusammen. Deren Geschäftsführer Udo Schäfer erklärte, dass sie bereits seit 2013 regional, national und international Kooperationen eingehen. „Wir haben früh angefangen und sind sukzessive gewachsen, um mit Partnern die ganze Welt zu erreichen“, sagte Schäfer.

Kooperationen mit Reisediensten

Auf Messen wie der Internationalen Tourismus-Börse, dem Germany Travel Mart, der Klimakonferenz und dem Deutschen Tourismustag hätten sie ihr Beethoven-Programm vorgestellt. Dass der renommierte Reiseverlag Lonely Planet für 2020 Bonn auf Platz fünf der schönsten Städtereiseziele weltweit wählte, sei eines der Resultate, sagte Schäfer. „Das hat uns einen großen Schub gegeben.“

In den vergangenen Jahren entstandene Kooperationen mit Reisediensten würden über 2020 hinaus bestehen, sagte der Geschäftsführer mit Blick auf die Nachhaltigkeit. Die „Verschneidung mit anderen Themen“ sei ein weiteres Anliegen. „Es geht darum, die gesamte Region mitzuverkaufen“, so Udo Schäfer. Ein weiterer Effekt, der über das Jahr 2020 hinaus anhalten soll, ist, dass mehr Menschen in die Region kommen – angelockt von neuen Produkten wie dem Beethoven-Rundgang. Die Nachfrage in den Hotels sei bereits gestiegen. Zudem verhelfe das Jubiläum der Region zu einer Imagesteigerung sowie einem „Wachstum des Bekanntheitsgrades“, sagte Schäfer.

Planungen stießen auf Zustimmung und Lob

Parteiübergreifend stießen die Planungen auf Zustimmung und Lob. „Wir freuen uns, dass es so gut gestartet ist“, sagte Martin Schenkelberg (CDU) und fügte mit Blick auf das Logo BTHVN an: „Wir hoffen, dass wir die Marke nicht aus dem Blick verlieren und eine Fortsetzung finden.“ Plate erklärte daraufhin, dass der Schriftzug rechtlich gesichert sei. Nachholbedarf sieht Schenkelberg allerdings in Sachen Merchandising. „Das ist in der Fläche noch nicht angekommen“, fand er. „Wir geben nur Fördermittel für kulturelle Projekte. Andere Nutzungen kollidieren mit unserer Gemeinnützigkeit“, sagte Plate dazu und ergänzte: „Wir haben Partner, die das können.“

Nicht nur Bonn und die großen Städte des Rhein-Sieg-Kreises sollen von dem Beethoven-Jubiläum profitieren, auch kleinere Kommunen und Gemeinden sollen die positiven Auswirkungen spüren. Das machten CDU und Grüne deutlich. „Das Jubiläum muss in der Fläche spürbar sein“, sagte Schenkelberg. Burkhard Hoffmeister (Grüne) richtete einen Appell an Plate und Schäfer: „Folgen Sie der Regionalisierung. Es wäre schön, wenn wir als Region etwas davon haben.“

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