Schüler des Gymnasiums Alleestraße Siegburg zeigen Mini-Oper Beim Hexenritt umkreist die Böse das Bläserquintett

Siegburg · Mit Profis auf der Bühne: Schüler des Gymnasiums Alleestraße führen die Oper „Hänsel und Gretel“ gemeinsam mit dem Kölner Bläserquintett auf.

 Eine schöne Inszenierung der Oper „Hänsel und Gretel“ zeigten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Alleestraße

Eine schöne Inszenierung der Oper „Hänsel und Gretel“ zeigten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Alleestraße

Foto: Susanne Haase Mühlbauer

Wie es sich anfühlt, einmal selbst eine Hexe zu sein oder zu den heldenhaften Geschwistern Hänsel und Gretel zu zählen, die sich aus der Gefangenschaft der Bösen mit List und Mut befreien – das konnten jetzt eine Gruppe von Schülern des Gymnasiums Alleestraße auf der Bühne mit viel Theater-Genuss zeigen. In einer Art „Mini-Oper“ standen die Schüler gemeinsam mit fünf Profi-Musikern auf der Bühne -- vor restlos gefüllten Stuhlreihen in der Aula der Schule. Alle Grundschulen der Stadt hatten eine Einladung zu diesem Opernerlebnis erhalten, das die Klasse 6a und 7a zusammen mit dem Kölner Quintett inszenierte.

Requisiten wurden dazu kaum benötigt. Die Schüler standen in Kostümen auf der Bühne, sprachen ihre Texte und arbeiteten pantomimisch. Die Fantasie der Zuhörer und die fantastische Musik Humperdincks, die das Kölner Bläserquintett mit zauberhafter Leichtigkeit interpretierte, tat ein Übriges.

So ließen Klara Herkenhöhner (Flöte), Luise Pfundstein (Oboe), Katharina Zey (Fagott), Hilde Anders (Horn) und Philipp Epstein (Klarinette) Humperdincks Musik erklingen, während die Schüler der Alleestraße Beeren ohne Sträucher pflückten, sich auf einem imaginären Moosbett schlafen legten und ein unsichtbares „Männlein im Walde“ sichteten. Erklärende Zwischentexte sprachen Louise Rynkowski und Anke Braun als Erzählerinnen.

Gänzlich ohne Besen flog dann eine Hexe (Illiyana El Alaoui) zu Humperdincks berühmtem Hexenritt durch den Wald und umkreiste das Bläserquintett. „Hokus pokus, bonus jokus, malus lokus, hokus pokus!“ - die weltberühmte Zauberformel, mit der die Knusperhexe die Geschwister Hänsel (Merle Röttgen) und Gretel (Leonie von Unger) in ihrem Hexenhaus gefangen hält, durfte da nicht fehlen.

„Die Situation der Eltern kann man auch ein bisschen verstehen“, sagt Merle Seibert, die zusammen mit Milla Pohlscheid die Rolle der Eltern spielt. „Die Eltern sind auch hungrig und genervt.“ Als die Kinder fortgeschickt werden, irren sie mit Angst gemeinsam durch den Wald, wo sie bis zum bezaubernden „Abendsegen“ auch noch einem Sandmann (Charlotte Haas) und einem Taumann (Mariana Kusserow) begegnen. Das Happy End ist allen bekannt: Die Gefangenschaft im Hexenhaus überwinden Hänsel und Gretel gemeinsam. Sie besiegen mutig die böse Lebkuchen-Hexe und befreien alle Lebkuchen-Kinder.

Die Vertonung des gruseligen Märchenstoffs machte den in Siegburg geborenen Komponisten Engelbert Humperdinck schlagartig berühmt. Seither wird die Märchenoper weltweit aufgeführt und gehört noch immer zu den meistgespielten Opern-Werken überhaupt.

Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Engelbert Humperdinck-Freunde Siegburg kam es nun zu einer Kooperation des Gymnasiums mit den Humperdinck-Freunden. Die Freunde engagierten das Bläserquintett der Kölner Musikhochschule, um das berühmte Werk in der neuen Fassung von Helen Mills (aus dem Jahre 2005) zusammen mit den Schülern auf die Bühne zu bringen. Die Komponistin fasst die bekanntesten Stücke aus „Hänsel und Gretel“ zu einer Kurz-Oper zusammen und fügt anstelle gesungener Arien einige Sprechtexte dazu. „Für meine Schüler war es sofort ein Riesenspaß, selber zu einem Teil einer Opern-Inszenierung zu werden“, sagt Musiklehrerin Anke Braun.

Eine weitere Aufführung ist für den 4. September ab 17 Uhr im Stadtmuseum geplant. Der Eintritt ist frei. Da aber nur begrenzte Plätze vorhanden sind, wird gebeten, die Plätze über https://vivenu.com/seller/musikschule-siegburg-2tk8 zu reservieren.

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