Siegburg Beim Verein Hilfe zur Arbeit geht es weiter
SIEGBURG · Diakonisches Werk Michaelshoven soll neuer Träger in Siegburg werden. Der Weihnachtsmarkt im ehemaligen Sozialkaufhaus startet am Freitag.
Der Verein Hilfe zur Arbeit (HzA) kann weitermachen. Obwohl die aus der Siegburger Vereinigung heraus gegründete Gesellschaft "Zukunft GmbH" aufgrund der Streichung öffentlicher Gelder im Juli nach weniger als zwei Jahren in die Insolvenz gehen musste, geben die Beteiligten nicht auf.
Am Donnerstagabend fand eine außerordentliche Mitgliederversammlung an der Händelstraße statt, auf der Ulrich Stiehler und Dieter von Grätzel vom Vorstand mitteilten, wie die Arbeit des Vereins fortgeführt werden könnte. Unter anderem besteht sie in Qualifizierungsmaßnahmen für Schul- und Berufsabbrecher und Maßnahmen zur Beschäftigung,
"Wir haben mit dem diakonischen Werk Michaelshoven aus Köln einen neuen Träger gefunden", sagte Stiehler. Der Verein bleibe in seiner Funktion als Förderer unter dem Dach der Diakonie erhalten. Frank Gottwald, Geschäftsführer bei Michaelshoven, stellte sich gestern den Mitgliedern des Vereins HzA, darunter 16 Kirchengemeinden, vor: "Wir planen, hier mit unserer 'Gesellschaft pro Arbeit' aktiv zu werden", sagte Gottwald.
Die zu Hochzeiten 420 Personen starke Klientel, die vorher über die "Zukunft GmbH" als Ein-Euro-Jobber vorrangig in den vereinseigenen Werk- und Wirkungsstätten eingesetzt wurde, kann - so die Hoffnung - künftig vom Jobcenter an die 'Gesellschaft pro Arbeit' vermittelt werden.
"Wir möchten nicht, dass hier diakonisches Brachland entsteht. So wie es aussieht, setzen wir die Männer und Frauen, die über das Jobcenter kommen, in gemeinnützigen Einrichtungen im Rhein-Sieg-Kreis ein." Der zweite Punkt, der Anlass zur Freude gibt: Mit Beginn des kommenden Jahres geht das "Institut für berufliche Bildung" an den Start.
Siegfried Kosché und Andreas Wojcik, zwei langjährige ehrenamtliche Mitarbeiter, haben gerade die entsprechende Zertifizierung von der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg erhalten. "Bei uns kann der Hauptschulabschluss nachgeholt und in Kooperation mit der IHK auch etwas im kaufmännischen Bereich angeboten werden", so Kosché.
Der dritte Aufschlag beginnt heute: ein Weihnachtsmarkt in den Räumen des ehemaligen Sozialkaufhauses, Händelstraße 11. "Es waren etwa 25 ehemalige Mitarbeiter, die vor Kurzem auf uns zu kamen und die Idee hatten", erzählte Stiehler.
In einer Hau-Ruck-Aktion wühlten sich die Freiwilligen durch die Kisten mit gespendeter Ware und bieten ab sofort freitags und samstags von 9 bis 14 Uhr sowie montags von 13 bis 18 Uhr weihnachtliche Dekoartikel an. "Das Engagement ist ungebrochen, das ist beeindruckend."
