Infotag "Wiedereinstieg" Berufsrückkehrerinnen berichteten von ihren Erfahrungen

SIEGBURG · Frauen, die nach längerer Pause den Weg zurück ins Berufsleben finden möchten, haben es oft nicht leicht. Manche haben Schwierigkeiten, ihre Fachkenntnisse richtig einzuschätzen, anderen fehlt Selbstvertrauen, den Schritt zurück in die Arbeitswelt zu wagen.

 Allein unter Frauen: Landrat Frithjof Kühn begrüßt die Teilnehmerinnen des Infotages "Wiedereinstieg" im Kreishaus.

Allein unter Frauen: Landrat Frithjof Kühn begrüßt die Teilnehmerinnen des Infotages "Wiedereinstieg" im Kreishaus.

Foto: Tenorth

Für Mütter kommt die Sorge hinzu, eine passende Kinderbetreuung zu finden. Um Themen wie diese ging es gestern beim Infotag "Wiedereinstieg" des Kreises, den Landrat Frithjof Kühn im Siegburger Kreishaus eröffnete.

In Workshops konnten sich Besucherinnen zu Themen wie Selbstständigkeit oder die Vereinbarung von Familie und Beruf informieren. Darüber hinaus hingen viele Stellenangebote aus, und es gab Tipps für die Bewerbung. "Der Infotag bietet mit Workshops und vielfältigen Beratungen die Möglichkeit, sich an einem Tag umfassend zu informieren", sagte die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises, Irmgard Schillo.

Erfolgreiche Wiedereinsteigerinnen berichteten von ihrem Weg. Dazu gehörte die fünffache Mutter Jamila Khalfi aus Wachtberg. Die gebürtige Marokkanerin ist als Tagesmutter tätig. Dafür hatte sie einige Hürden überwinden müssen. Mit 20 Jahren kam sie nach Deutschland, ohne die Sprache richtig sprechen zu können, schilderte sie. Mit ihren Kindern und ihrem Mann eignete sie sich selbstständig Deutschkenntnisse an. Und sie holte ihren Hauptschulabschluss nach, den sie für die Ausbildung zur Tagesmutter benötigte. "Wenn ich etwas will, schaffe ich das auch", sagte sie.

"Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels kann ökonomisch nicht auf die Wiedereinsteigerinnen verzichtet werden", betonte Ursula Schubert-Sarellas, Beauftragte für Chancengleichheit der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg. Sie hoffe, dass in der Gesellschaft ein Umdenken stattfindet, und nicht nur der Mann finanziell für die Familie aufkomme, sondern die finanzielle Versorgung auf beide Schultern verteilt werde.

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