Laster verkeilt Tausende Menschen steckten nach Lkw-Unfall auf der A3 im Stau

Update | Sankt Augustin · Nach einem Lkw-Unfall auf der A3 am Kreuz Bonn/Siegburg saßen Tausende Menschen stundenlang fest. Die Autobahn war in Fahrtrichtung Köln vollgesperrt. Hilfskräfte versorgten die Betroffenen im Stau.

Einsatzkräfte auf der A3 am Kreuz Siegburg/Bonn im Einsatz.

Einsatzkräfte auf der A3 am Kreuz Siegburg/Bonn im Einsatz.

Foto: Ralf Klodt

Die zwei Unfall-Lkw auf der A3 in Höhe Sankt-Augustin-Birlinghoven konnten laut Aussage der Autobahnpolizei Köln gegen 19.30 Uhr am Freitagabend abtransportiert werden. Seitdem konnten auch die vom Stauchaos betroffenen Verkehrsteilnehmer auf der Autobahn zwischen Windhagen und dem Kreuz Bonn/Siegburg wieder in Richtung Köln weiterfahren. Die Versorgung der stundenlang im Stau festsitzenden Autofahrer und Insassen war von den Hilfsdiensten bereits circa eine Stunde vorher eingestellt worden.

Was war passiert? Ein Lkw-Unfall am Freitag gegen 13 Uhr hatte zu chaotischen Staufolgen auf der A3 in Richtung Köln und an den Anschlussstellen zwischen Windhagen und dem Kreuz Bonn/Siegburg geführt. Nach Aussage der Einsatzkräfte saßen Tausende Menschen auf der A3 in Richtung Köln für mehrere Stunden fest. Der Verkehr staute sich gegen 18 Uhr auf eine Länge von fast 25 Kilometern.

Hilfskräfte des DRK und dem Malteser Hilfsdienst versorgen Menschen im Stau

Von etwa 16 Uhr an waren Hilfskräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und dem Malteser Hilfsdienst im Einsatz und versorgten die im Stau festsitzenden Menschen für mehrere Stunden mit Getränken und Essen. An der Anschlussstelle „Siebengebirge“, die für den nachfolgenden Verkehr in der Folge des Lkw-Unfalls ebenfalls für Stunden gesperrt wurde, luden die Hilfskräfte immer wieder ihre Fahrzeuge mit Getränken und Proviant auf, um dann wieder den Stau abzufahren und die festsitzenden Menschen in der Hitze zu versorgen.

 Hilfsdienste wie hier die Malteser laden an der für den Verkehr gesperrten Anschlussstelle „Siebengebirge“ Getränke in ihre Einsatzfahrzeuge und fahren dann den Stau auf der A3 entlang, um die festsitzenden Menschen zu versorgen.

Hilfsdienste wie hier die Malteser laden an der für den Verkehr gesperrten Anschlussstelle „Siebengebirge“ Getränke in ihre Einsatzfahrzeuge und fahren dann den Stau auf der A3 entlang, um die festsitzenden Menschen zu versorgen.

Foto: Ralf Klodt

Laut einer Facebook-Meldung eines Getränkelieferanten aus Oberpleis stand auch ein Fahrer im Dienst rund fünf Stunden in dem Stau. Da wohl kaum Aussicht auf eine pünktliche Lieferung bestand, entschied sich der Fahrer, die Getränke an Bord des Lieferwagens kostenlos an die Menschen vor Ort zu verteilen. Vorher hatten ihn auch Betroffene nach Wasser gefragt, wie eine Angestellte dem GA berichtete. "Da muss man das Menschliche über das Geschäftliche stellen", schrieb der Getränkeservice auf Facebook. Zahlreiche User lobten die Aktion in der Kommentarspalte.

 Ein Getränkelieferant im Dienst hat auf Anfrage von Hilfesuchenden im Stau spontan Getränke verteilt und dies auf seinem Social-Media-Kanal gepostet.

Ein Getränkelieferant im Dienst hat auf Anfrage von Hilfesuchenden im Stau spontan Getränke verteilt und dies auf seinem Social-Media-Kanal gepostet.

Foto: Getränkecenter Oberpleis

Kleinere medizinische Hilfseinsätze während des mehrstündigen Staus

Zudem befanden sich zahlreiche Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Ittenbach, Oelberg und Uthweiler sowie zwei Rettungswagen und zwei Notärzte am Unfallort. Es kam laut Einsatzleitung zu mehreren kleineren medizinischen Hilfseinsätzen. Auch ein Rettungshubschrauber war im Einsatz. Beamte der Unteren Wasserbehörde wurden ebenfalls aufgrund der Gefahr der Grundwasserverschmutzung eingeschaltet.

Die Bergungsunternehmen brauchten laut Einsatzleitung zunächst sehr lange, um an den Unfallort zu gelangen, weil sie nur langsam durch den Stauverkehr kamen. Auch die Bergung selbst gestaltete sich nach Polizeiangaben komplizierter als erwartet, weil die Laster sich nach der Kollision verkeilt hatten.

Polizei verhindert Rückwärtsfahrten auf Standstreifen

Nach der Freigabe der Unfallstelle auf der A3 in Fahrtrichtung Köln gegen 19.30 Uhr floss der Verkehr zunächst nur langsam ab. Kurz nach 20 Uhr hatten sich die Verhältnissen auf der A3 und den Anschlussstellen wieder normalisiert.

Kurios: Während des Staus meldete die Einsatzleitung, dass zusätzliche Polizeibeamte angefordert worden seien, weil ein Autofahrer versucht hatte, rückwärts über den Standstreifen dem Stau zu entkommen. Es gab daher Aufrufe, in denen die im Stau stehenden gebeten wurden, sich weiterhin an die Verkehrsregeln zu halten.

Lkw-Fahrer wurden leicht verletzt

Bei dem Lkw-Unfall wurden beide Fahrer leicht verletzt. Einer der Fahrer wollte sich von den Einsatzkräften jedoch nicht ins Krankenhaus bringen lassen. Nach bisherigen Erkenntnissen sei bei dem Unfall auch ein hoher Sachschaden entstanden.

Nach GA-Informationen war ein Lkw mit Anhänger am Stauende in den anderen Laster, auf dem ein Container aufgeladen war, aufgefahren. Dabei wurde der auffahrende Laster im Vorderbereich massiv beschädigt und verlor große Mengen an Öl und Diesel. Vorbeifahrende Autos hatten die austretenden Stoffe großflächig verbreitet. Der andere Lkw kam durch den Aufprall in den rechtsseitigen Fahrbahngraben ab. Beide Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden.

Lkw steckt in Bahn-Unterführung in Rhöndorf fest

Vermutlich im Zusammenhang mit dem stundenlangen Stauchaos auf der A3 versuchten Lkw auf alternativen Strecken zu fahren.

 Hier auf der Straße „Zum Steinchen“ in Bad Honnef-Röhndorf geht nichts mehr. Ein Lkw hat sich festgefahren.

Hier auf der Straße „Zum Steinchen“ in Bad Honnef-Röhndorf geht nichts mehr. Ein Lkw hat sich festgefahren.

Foto: Ralf Klodt

In Bad Honnef-Rhöndorf hatte sich deswegen kurz vor 18 Uhr an der Bahn-Unterführung der Straße „Zum Steinchen“ ein Lkw festgefahren. Auch dort staute sich der Verkehr, allerdings konnten die Autos abwechselnd an dem feststeckenden Lkw vorbeigeleitet werden.

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