Jugendarbeit in Siegburg Einige Brückberger wollen keine Eisenbahnwaggons

Siegburg · Zwei Eisenbahnwaggons für die offene Jugendarbeit will die Stadt Siegburg im Stadtteil Brückberg aufstellen. Das stößt bei einigen Brückbergern schon auf Widerstand, bevor die Stadt das Konzept vorgestellt hat.

 Zwei ausrangierte Eisenbahnwaggons möchte die Stadt Siegburg als Anlaufstelle für die offene Jugendarbeit auf dem Brückberg nutzen.

Zwei ausrangierte Eisenbahnwaggons möchte die Stadt Siegburg als Anlaufstelle für die offene Jugendarbeit auf dem Brückberg nutzen.

Foto: Stadt Siegburg

Ein neues, offenes Angebot will die Stadt Siegburg künftig Kindern und Jugendlichen im Stadtteil Brückberg machen und dafür einen ungewöhnlichen Weg gehen: Zwei ausrangierte Eisenbahnwaggons sollen auf dem Areal hinter den beiden Brückberger Schulen aufgestellt werden und das Zentrum der Jugendarbeit bilden. 150.000 Euro stehen dafür im Haushalt bereit. Das Konzept will die Verwaltung im Jugendhilfeausschuss am Montag, 30. Mai, vorstellen. Doch schon jetzt regt sich auf dem Brückberg Widerstand gegen die Idee.

Über Vermessungsarbeiten auf dem zwischen Grüner Weg, Arndt- und Aggerstraße gelegenen Gelände sei sie auf das Vorhaben aufmerksam geworden, sagt Kara Sasse. Gemeinsam mit anderen Brückbergern habe sie daraufhin versucht, herauszufinden, was dort geplant sei. „So haben wir erfahren, dass dort zwei Eisenbahnwaggons für die Jugendarbeit aufgestellt werden sollen“, so Sasse. 26 Meter lang und vier Meter hoch sollen sie nach ihren Informationen sein. Ausmaße, die sie und andere Brückberger erschrecken. Deswegen haben sie Anfang der Woche eine Interessengemeinschaft gegründet. Mit dem Ziel, den Spiel- und Sportplatz Brückberg in gewohnter Form zu erhalten.

Diskussion über alternative Standorte gewünscht

Durch die Waggons verringere sich die Fläche um etwa ein Drittel, fürchtet die Interessengemeinschaft, die sich in den Planungen übergangen fühlt. Die Zielgruppe, aber auch die Anwohner seien bislang nicht befragt worden, kritisieren sie. Die Lage mitten in einem Wohngebiet sei nicht für eine offene Jugendarbeit geeignet. Deswegen wünschen sie sich eine Diskussion über alternative Standorte, „bei denen bestehende Sportmöglichkeiten nicht eingeschränkt werden und die den Wünschen der Jugendlichen entgegenkommt“.

Auch die CDU-Fraktion kritisiert das Projekt. Grundsätzlich begrüße sie eine gute Kinder- und Jugendarbeit auf dem Brückberg. „Wir sind weiter skeptisch, ob das eine geeignete Maßnahme ist“, sagt CDU-Ratsmitglied Eckhard Schwill. Die Stadt erklärte auf Nachfrage, dass sie Informationen zum Projekt ab Montag, 16. Mai, mit den Unterlagen für den Jugendhilfeausschuss im Ratsinformationssystem veröffentlicht.

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