Streit um Baumschnitt in Siegburg Bürger fordert Ersatz für geschädigte Bäume

Siegburg · Der Rückschnitt von Zierkirschen an der Bernhardstraße wird geprüft. Die Bäume treiben nicht mehr aus. Karl-Josef Schneider aus Kaldauern wirft der Stadt Siegburg Untätigkeit vor.

Im Juni 2017 bemerkte Karl-Josef Schneider aus Kaldauen, dass die Zierkirschen am Walter-Mundorf-Stadion, Spielstätte des Siegburger Sportvereins 04 (SSV), beim Rückschnitt „barbarisch verstümmelt“ worden seien und wandte sich an die Stadt. Stadtsprecher Jan Gerull erklärte damals dem General-Anzeiger gegenüber, die Bäume seien mit der Errichtung des Stadions im Rahmen der Gestaltung der Außenflächen angepflanzt worden, fielen aber nicht in den Zuständigkeitsbereich der Stadt.

Nach Einschätzung des städtischen Umweltamt wiesen die durchgeführten Arbeiten einen sehr starken Rückschnitt der Seitenäste auf. Doch erst im Frühjahr, wenn die Bäume neu austreiben, können könne abgeschätzt werden, ob eine Schädigung vorliege. Das wurde auch Karl-Josef Schneider mitgeteilt. Der beschwerte sich, dass seitdem nichts geschehen sei und ihm im Juni 2018 nach zweifacher Anfrage geantwortet worden sei, dass der Fall beim Umweltamt beziehungsweise der Grünflächenabteilung liege.

Verwaltung kann nicht immer sofort reagieren

Schneider ärgert sich, dass es bis heute keine Ersatzpflanzung gegeben hat. „Das mangelnde Interesse der Zuständigen bei der Stadt an dem Vorfall ist empörend. Es handelt sich hier um öffentliches Grün im Straßenbereich, für das in erster Linie die Stadt zuständig ist. Möglicherweise ist dieser Baumverschnitt durch Beauftragte des SSV erfolgt. Egal wer der Verursacher war: Die bisherige Nichtreaktion der Stadt Siegburg ist nicht zu akzeptieren. Jeder Bürger, der vor seinem Haus stehende Straßenbäume derartig verschandelt, würde zur Rechenschaft gezogen“, echauffierte sich Schneider in einer E-Mail an den GA.

Seiner Meinung nach müssten „die für den Baumfrevel Verantwortlichen“ verpflichtet werden, als Ersatz Neuanpflanzungen vorzunehmen. Stadtsprecher Gerull versicherte: „Nach einer Begutachtung durch die Stadt steht fest: Nach dem letzten Rückschnitt müssen wohl zehn der 26 Bäume ersetzt werden. Die ausführende Firma hat dies ihrer Versicherung gemeldet, diese wiederum hat unseren Erkenntnissen nach eine Schadensregulierung in Aussicht gestellt. Zuvor muss aber ein Gutachter durch die Versicherung entsandt werden.“

Auf jeden Fall würden aber die verstümmelten Bäume ausgetauscht, so der Stadtsprecher, der betonte, die Verwaltung könne nicht immer auf jede Anfrage von Bürgern sofort und umfassend reagieren. Das bedeute aber nicht, dass sie untätig bliebe.

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