Landschaftsschutz in Siegburg Bürgerinitiative möchte den Seidenberg dauerhaft bewahren

Siegburg · Ohne Bauantrag fehlt der Anlass für eine Änderung des Flächennutzungsplans – deswegen empfiehlt die Verwaltung dem Siegburger Planungsausschuss das entsprechende Verfahren zum Seidenberg aufzuheben. Die Bürgerinitiative setzt zudem auf einen Landschaftsplan.

 Die Bürgerinitiative "Rettet den Seidenberg" setzt sich weiterhin für das Areal ein.

Die Bürgerinitiative "Rettet den Seidenberg" setzt sich weiterhin für das Areal ein.

Foto: Nadine Quadt

Die Bebauung des Seidenbergs ist vom Tisch. Aber die Bürgerinitiative „Rettet den Seidenberg“ setzt ihren Kampf für das Siegburger Waldstück fort. Eines ihrer erklärten Ziele rückt inzwischen in greifbare Nähe: Geht es nach der Stadtverwaltung, soll die Siegburger Politik im Planungsausschuss am kommenden Montag die Aufhebung des Verfahrens zur Änderung des Flächennutzungsplans beschließen.

Dem hatte sich die Mehrheitskoalition aus SPD, Grünen und FDP im September noch widersetzt. Sie wolle die Tür für eine moderate Bebauung des Geländes offen halten, hatte die Koalition ihre Ablehnung des entsprechenden CDU-Antrags und der Beschlussempfehlung der Verwaltung begründet. Der Investor, der auf dem 6,5 Hektar großen Waldstück Gewerbe ansiedeln wollte, hatte zu diesem Zeitpunkt seinen Bauantrag bereits zurückgezogen. Lediglich bei der Entscheidung, das Verfahren zum Bebauungsplan zu stoppen, waren sich alle Fraktionen einig gewesen.

Änderung des Flächennutzungsplans erneut auf der Tagesordnung

Die Stadtverwaltung bringt das Planverfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans nun erneut auf die Tagesordnung des Planungsausschusses. Schon im September hatte sie empfohlen, beide Verfahren einzustellen. Da die Bauer-Holz GmbH sich von der Idee, ihren Betrieb von der Zeithstraße auf den Seidenberg zu verlagern, verabschiedet habe, gebe es keinen Anlass mehr für ein Flächennutzungsplanverfahren, erklärt sie nun in der Vorlage. Deswegen müsse das Verfahren eingestellt werden, heißt es weiter. Den entsprechenden Beschluss soll nun der Planungsausschuss fassen.

„Als wir von der Beschlussvorlage erfuhren, stand unser Termin für einen Infostand schon“, sagt Gabriele vom Feld von der Bürgerinitiative. An dem wollen sie und ihre Mitstreiter auch weiter festhalten. Am Samstag, 13. November, stehen sie wieder bereit, um über den Seidenberg zu informieren und zu erklären, warum der dort entstandene Wald erhalten bleiben soll. „Uns geht es auch darum, den Seidenberg als Natur- und Umweltbildungsort und als wichtigen Kaltluftentstehungsort dauerhaft zu bewahren und abzusichern“, erklärt Gabriele vom Feld. Dafür wolle die Initiative die anstehende Änderung des Landschaftsplanes 7 nutzen.

Zwischen 10 und 14 Uhr möchte die Bürgerinitiative an der Goldenen Ecke in der Siegburger Innenstadt über ihren Plan, den Seidenberg als Naturschutzgebiet und Umwelterfahrungsort zu erhalten, informieren. Unterstützung erfährt sie dabei durch den BUND Rhein-Sieg. „Die aktuell vom Rhein-Sieg-Kreis vorgeschlagene Erweiterung des Landschaftsschutzgebietes auch auf das Gebiet des Seidenbergs reicht nach unserer Einschätzung für einen dauerhaften Schutz nicht aus und wird dem ökologischen Wert noch nicht ausreichend gerecht,“ sagt BUND-Kreisgruppensprecher Achim Baumgartner. Auch der Regionalplan sehe dort keine Gewerbeflächen vor und der Entwurf des Landschaftsplanes sehe dort den Erhalt der Natur vor, so  Baumgartner. Der Regionalplan sei aber eine verbindliche Planungsvorgabe für den Rat der Stadt Siegburg.

Der Planungsausschuss der Stadt Siegburg tagt am Montag, 15. November, ab 18 Uhr, im Sitzungssaal, Am Turm 32

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