Stadtmuseum in SIegburg Comedian Sascha Korf hat die Lacher auf seiner Seite

SIEGBURG · Pünktlich betrat Sacha Korf am Sonntagabend die Bühne im Stadtmuseum - "schließlich hat das Publikum ja ab halb acht bezahlt" - und legte gleich los. Mit einem gegenseitigen Vorstellen zum Kennenlernen.

 Plötzlicher Bühnengast: Besucher Jens (hinten) übernimmt die Gestik, Sascha Korf nutzt sie zur Untermalung einer Geschichte.

Plötzlicher Bühnengast: Besucher Jens (hinten) übernimmt die Gestik, Sascha Korf nutzt sie zur Untermalung einer Geschichte.

Foto: Paul Kieras

Als Basis für den Verlauf des Abends, denn die Show ist eine Mischung aus Stand-up-Comedy und Interaktion. Bei seinem "Energetischen Spontan-Kabarett", wie Korf es nennt, vernetzt er das Publikum mit geschickten Fragen, so dass man schon nach den ersten Minuten den Eindruck hat, jeder kennt jeden. Am Sonntag war das auch so.

Außerdem saßen im Auditorium einige Zuhörer, die ihn von einer Kreuzfahrt kannten. Erstes Stichwort für Korf: "Haben Sie schon einmal eine Kreuzfahrt gemacht?", wandte er sich an die übrigen Besucher und berichtete von seiner eigenen ersten. Auf dieser "Rosamunde-Pilcher-Tour" habe das Durchschnittsalter 73 Jahre betragen.

"Ich dachte, ich bin auf einem Baumwollfeld", schilderte er seinen damaligen Eindruck beim Blick über die Reihen. "Alles weiß." Der gebürtige Waliser Patric im Forum war noch nie auf hoher See, aber unversehens Darsteller auf der Bühne. "Du wolltest nicht Teil der Show werden, jetzt bist du es", stellte Korf verschmitzt fest.

So funktioniert nämlich sein Programm. Er bezieht das Publikum nach eigener Aussage als "Fernsteuerung" ein. Ohne Witze auf dessen Kosten zu machen. Eher wie bei einer Kinderanimation, mit viel Selbstironie und zudem umwerfend komisch.

"Wer zuerst lacht, lacht am längsten"

Patric hatte die Aufgabe, Korfs spontan erzählte Geschichte von einer Reise nach Wales durch Zuruf zu unterbrechen und dadurch in eine andere Richtung zu lenken. Das Forum hielt sich an das Motto der Show: "Wer zuerst lacht, lacht am längsten."

Patric gewann sogar einen Preis für sein Mitwirken: "Es gibt zwei Freikarten für die nächste Show, und ich zahle auch noch die Bahntickets für die Anreise", versprach Korf und fügte dann noch hinzu: "Die ist in Sankt Augustin."

Er kam vom Hölzchen aufs Stöckchen, fragte, ob jemand Ahnung von veganem Grillen habe, ohne Fleisch und ohne Holzkohlefeuer und ob dabei tatsächlich "Aubergine mit dem Föhn erhitzt werden". Er dachte laut über "absurdes Fernsehen" nach, wo ein Verbrecher "Heidi Klums Germany's Next Topmodel sprengt und gleichzeitig ein anderer Verbrecher Sieger bei Deutschland sucht den Superstar wird".

Zum Schreien war der gemeinsame Auftritt mit Zuschauer Jens, der Korfs Arme "ersetzte". Sein wildes Gestikulieren musste Korf richtig deuten und eine Story daraus basteln.

Ein kurzweiliger Abend, bei dem das gemeinsame Vergnügen im Vordergrund stand und der keinerlei Botschaft vermitteln sollte. Einfach nur witzig. Allerdings hatte der Spontaneitäts-Experte mehr Zuhörer verdient. Das Forum war eher spärlich besetzt.

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