Corona-Lage im Rhein-Sieg-Kreis Landrat empört über Impfstoff-Knappheit bei Kindern
Rhein-Sieg-Kreis · Die Kinderimpfungen im Rhein-Sieg-Kreis sind noch nicht gestartet, schon werden die ersten Meldungen laut, dass der Impfstoff knapp wird. Landrat Sebastian Schuster zeigt sich empört.
Noch ist kein Kind geimpft, da gibt es bereits die ersten Meldungen, dass der Impfstoff auch für die Fünf- bis Elfjährigen knapp ist. Das trifft auch den Rhein-Sieg-Kreis: Von den bestellten 5880 Impfdosen für fünf- bis elfjährige Kinder, die ab dem 17. Dezember verimpft werden sollen, muss die Hälfte für die Zweitimpfungen zurückgehalten werden. Das habe das Gesundheitsministerium des Landes NRW mitgeteilt, sagte Landrat Sebastian Schuster bei der Kreis-Pressekonferenz zur Corona-Lage. Schuster fühlt sich an die Situation mit den ersten Impfungen vor rund einem Jahr erinnert und ärgert sich, dass der Kreis nun auch diese Gruppe nicht zügig impfen kann: „Es ist schlimm, dass auch nach einem Jahr die Erkenntnisse von damals nicht umgesetzt wurden.“
Die Impfstelle für fünf- bis elfjährige Kinder geht am 17. Dezember in der Asklepios Kinderklinik in Sankt Augustin in Betrieb. Ab Freitag, 10. Dezember, steht laut Kreis das Buchungsportal auch für Termine für diese Altersgruppe bereit. Wie wichtig es ist, Kinder zu impfen, machte Schuster auch an den unterschiedlichen Inzidenzen in den verschiedenen Altersgruppen fest: So liegt laut Landeszentrale für Gesundheit die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Zehn- bis 19-Jährigen derzeit bei 517,8, während sie bei den Über-60-Jährigen unter 100 liegt.
„Die Zahlen sind aber mit Vorsicht zu genießen“, sagte Schuster, da praktisch alle Gesundheitsämter völlig überlastet seien. Die Kontaktverfolgung solle sich deshalb auf die vulnerablen Gruppen konzentrieren – dazu gehören ältere Menschen. „Glücklicherweise haben die im Kreis alle schon ihre Auffrischungs-Impfung bekommen“, fügte Schuster hinzu.
Corona im Rhein-Sieg-Kreis: Zweites Impfmobil
Der Kreis hat auch die Impfangebote für Erwachsene noch einmal erweitert. Neben den jüngst eingerichteten Impfstellen in Sankt Augustin und Meckenheim ist ab Montag auch ein zweites Impfmobil im Rhein-Sieg-Kreis im Einsatz. Daneben gibt es in vielen Kommunen weitere, eigenständige Angebote. Dennoch rechnet der Landrat mit zusätzlichen Kontaktbeschränkungen durch Land und Bund, um die weitere Ausbreitung der Pandemie aufzuhalten. Insbesondere fürchtet Schuster, dass auch 2022 die Karnevalsveranstaltungen abgesagt werden müssen.
Ob die Omikron-Variante bereits im Kreis angekommen sei, konnte Gesundheitsamtsleiterin Kirsten Hasper gestern nicht bestätigen: Es gebe einen Verdachtsfall, das Ergebnis der Sequenzierung stehe aber noch aus.
Anders als in der Stadt Bonn gibt es im Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises keine Ferien während der kommenden Feiertage. Die Teams in der Kontaktverfolgung arbeiten auch an den Feiertagen, ebenso ist der ärztliche Hintergrunddienst besetzt, so der Kreis. Auch für die „Ausbruchsszene“ ist eine Notbesetzung im Einsatz – das sind die Mitarbeiter, die sich kümmern, wenn in einer Einrichtung bei mehreren Bewohnern gleichzeitig Corona-Infektionen diagnostiziert werden.
