Corona-Lage Rhein-Sieg-Kreis will Zahl der Impfungen weiter erhöhen

Rhein-Sieg-Kreis · Der Rhein-Sieg-Kreis weitet das Impfangebot wieder aus. Es gibt auch Vorschläge dazu, die Zahl der täglichen Impfungen noch weiter zu erhöhen. Probleme gibt es bei der Kontaktnachverfolgung.

 Der Kreis würde das Impfangebot gern noch weiter steigern.

Der Kreis würde das Impfangebot gern noch weiter steigern.

Foto: picture alliance/dpa/Lino Mirgeler

„Das wird nicht ausreichen“, fasste Landrat Sebastian Schuster die anstehenden Impfangebote zu Beginn der ersten Pressekonferenz zur Corona-Situation nach einer längeren Pause zusammen. Rund 1500 Impfungen könnten mit der Installierung der beiden Impfstellen in Sankt Augustin und Meckenheim pro Tag erreicht werden. Damit, so rechnet Schuster vor, dauere es etwa bis März oder April, die nötige Impfquote zu erreichen. Die Landesvorgabe liegt laut Schuster nur bei 1200 Impfungen pro Tag. Nun gelte es jedoch, eine fünfte Pandemie-Welle im kommenden Frühjahr zu verhindern.

Auch im Rhein-Sieg-Kreis ist die Impfbereitschaft in den vergangenen Wochen deutlich angestiegen. Das wird unter anderem deutlich an den Zahlen der Impfungen, die das mobile Team jeden Tag vornimmt. Mehr als 500 Impfungen würden dort inzwischen täglich durchgeführt, berichtet Gesundheitsamtsleiterin Kirsten Hasper. Das sind nach ihrer Auskunft etwa doppelt so viele wie noch vor einigen Wochen.

Impftermine können gebucht werden

Am Dienstag ist das Buchungssystem für die Termine in den neuen Impfstellen in Sankt Augustin und Meckenheim an den Start gegangen. Dort lassen sich Impftermine für Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen jeweils maximal fünf Wochen im Voraus buchen. Schuster macht darauf aufmerksam, dass die Booster-Impfung erst sechs Monate nach der Zweitimpfung möglich ist. Der Kreis würde das Impfangebot gern noch deutlich ausweiten. Zahnärzte, Apotheker und sogar Tierärzte stünden in den Startlöchern, so Hasper, seien bislang aber nicht zum Impfen zugelassen. Auch der Landrat hofft auf weitere Unterstützung beim Impfen, er schlug als Beispiel Ärzte vor, die im Ruhestand sind.

Die Kontaktnachverfolgung nannte Schuster ein weiteres Problem bei der Bewältigung der vierten Pandemie-Welle. Ein Grund dafür sei die Fülle der verschiedenen Vorschriften, wer in Quarantäne gehen müsse, sagt Ralf Thomas, der Koordinator für Fachaufgaben Covid. Ein weiterer Grund sei die Tatsache, dass bei Freizeitveranstaltungen keine Kontaktdaten mehr erfasst würden. Daneben überfordere aber auch die drastisch steigende Zahl der Neuinfektionen die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes. „Wir sind mit den Nerven am Ende“, fasst der Landrat die Arbeitsbelastung im Kreishaus zusammen.

Die Bundeswehr hilft wieder

Bei der Kontaktnachverfolgung gibt es nun wieder Hilfe von der Bundeswehr. Zwar seien die Anträge noch nicht abschließend genehmigt, so Schuster, aber bereits seit einigen Tagen sind wieder 20 Bundeswehrsoldaten im Kreishaus als Unterstützung für die Mitarbeiter des Gesundheitsamts eingesetzt.

Seit Mittwoch gilt auch im Kreis die neue Corona-Schutzverordnung des Landes, darin wurden die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz umgesetzt. Nur noch Einrichtungen und Veranstaltungen, die nicht freizeitbezogen sind, dürfen mit der 3G aufgesucht werden, das sind Veranstaltungen der schulischen, hochschulischen, beruflichen oder berufsbezogenen Bildung, Messen, Kongressen und Sitzungen kommunaler Gremien. Darunter fallen außerdem Beerdigungen, standesamtliche Trauungen, Friseurbesuche und nicht-touristische Übernachtungen. Bei allem, was vor allem dem Vergnügen dient, gilt 2G oder 2G plus.

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