Corona-Impfungen und Bürgertelefon So ist die Corona-Situation im Rhein-Sieg-Kreis

Rhein-Sieg-Kreis · Knapp 112.000 Menschen sind im Rhein-Sieg-Kreis inzwischen geimpft. Der Anteil der Corona-Mutanten geht derzeit auch zurück. Dennoch sind die Telefone im Gesundheitsamt ständig besetzt. Aber auch da soll Abhilfe geschaffen werden.

 Das Impfzentrum in Sankt Augustin.

Das Impfzentrum in Sankt Augustin.

Foto: Meike Böschemeyer

Es gibt endlich wieder ein paar gute Nachrichten: Die Zahl der Neuinfektionen im Rhein-Sieg-Kreis bleiben auf relativ niedrigem Niveau, der Anteil der gefährlichen Mutanten geht zurück auf 45,6 Prozent, und das Bürgertelefon des Kreisgesundheitsamts wird ausgebaut.

Landrat Sebastian Schuster legte am Freitag die aktuellen Zahlen zur Corona-Situation vor. Demnach gab es innerhalb eines Tages (Stand 12 Uhr) 1043 aktuelle Coronafälle, davon lediglich 71 aus Ausbruchsgeschehen in Einrichtungen. „Wir müssen mal abwarten, wie sich das nächste Woche darstellt und ob die Landesregierung dann die Notbremse für den Rhein-Sieg-Kreis löst“, sagte Schuster. Nach der neuen Vorgabe des Landes müssten von der Notbremse betroffene Kommunen eine „stabile Infektionslage“ vorweisen, und die läge vor.

Mittlerweile sind im Kreis 213 Bürgertestzentren am Start, die täglich zwischen 9000 und 10.000 Tests durchführen. Dabei werden rund 0,5 Prozent als positiv Infizierte identifiziert. Bei den Impfungen geht es dem Landrat zufolge ebenfalls voran: Bis Freitagmittag waren 111.915 Personen mit der Erst- und Zeitimpfung versorgt worden, davon 57.060 im Impfzentrum in Sankt Augustin. Dass bei der offiziellen Statistik der Kassenärztlichen Vereinigung immer noch nicht die richtigen Zahlen eingespielt sind, verärgert Schuster.

Im Impfzentrum werde seit Mittwoch durchgehend gearbeitet, sagte Gesundheitsdezernent Dieter Schmitz. In den vergangenen Tagen wurden dort knapp 2000 Menschen geimpft, übers Wochenende nochmals jeweils 1750, sodass zwischen Dienstag und Sonntag rund 11.000 Impfungen vorgenommen sein würden. Die 14.000 Sonderimpfungen der Ü-60 mit Astrazeneca sind da nicht mit eingerechnet. Davon müssten bislang rund 10.000 verimpft worden sein, so Schmitz: „Das können wir nur aus den Rückmeldungen schätzen, weil wir nur bedingten Zugang ins Netz der Kassenärztlichen Vereinigung haben.“

Das Bürgertelefon, das völlig überlastet ist, soll durch einen externen Dienstleister unterstützt werden. Vergaberechtlich sei diese Dienstleistung ausgeschrieben worden, die Angebote würden kommende Woche geprüft, sagte Schuster. Etwas enttäuscht ist Schuster, dass der Rhein-Sieg-Kreis als Modellregion Sport aus dem Rennen ist.

Landeswirtschaftsminister Andreas Pinkwart hat am Freitag die dafür ausgewählten Städte und Regionen genannt. Der Rhein-Sieg-Kreis, der sich als einer von 46 Kreisen und Städte darum beworben hatte, ist nicht dabei. In zwei Gruppen starten die Modellverfahren, die sich vor allem durch Digitalisierung und konsequente Testung mit den Schwerpunkten Freizeit, Sport und Kultur auszeichneten. „Damit muss man leben, vielleicht ist der Kreis für solch einen Modellversuch auch zu groß gewesen“, sagte Schuster.

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