Ein freier Test pro Woche Startschwierigkeiten bei den kostenlosen Schnelltests in Bonn

Bonn · Bis Montagmittag tappten alle noch im Dunkeln. Inzwischen steht fest: Diese Woche können sich alle Bürger bei jedem Anbieter, der bisher Schnelltests durchgeführt hat, kostenlos auf Corona testen lassen – also auch in Apotheken und bei Ärzten.

 Symbolbild.

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Foto: Meike Böschemeyer

Wer am Montag einen – wie von der Bundesregierung zugesagt – kostenlosen Corona-Schnelltest machen wollte, wurde zunächst enttäuscht: Am Vormittag mussten die Bürger dafür immer noch zahlen. Es herrschte vor allem Unklarheit über das Prozedere der Abrechnung. „Wir sind an allen Stellen dran, aber die Informationslage ist desolat“, schrieb der Betreiber des Testzentrums im Brückenforum per Mail dem GA. Auch Oberbürgermeisterin Katja Dörner hatte morgens in einem Radiointerview Bund und Land kritisiert, dass wie so oft Antworten auf große Fragen wie auch Detailregelungen fehlten. Beim Corona-Krisenmanagement gebe es „definitiv noch Luft nach oben“. Am Nachmittag wurde die Informationslage dann endlich klarer.

„Bei uns haben sich vormittags trotzdem einige Kunden noch testen lassen“, berichtete zum Beispiel Torsten Sonnenschein von der Beueler Apotheke „Zur Alten Post.“ Vermutlich hätten sie wichtige Besuche absolvieren müssen, etwa in einem Altenheim. Am Nachmittag dann verschickte die Stadt eine Pressemitteilung mit der Nachricht, dass das Land NRW nun alle Teststellen, die bisher bereits Schnelltests angeboten hatten, jetzt zunächst pauschal mit kostenlosen Corona-Schnelltests beauftragt habe. Diese Allgemeinverfügung soll zunächst bis zum 15. März gelten.

Anschließend sollen alle Teststellen, die sich bei der Stadt Bonn melden, förmlich mit den kostenlosen Tests beauftragt werden, erklärte Stadtsprecherin Monika Hörig dem GA auf Nachfrage. Zu den Teststellen zählen Hörig zufolge unter anderem private Testzentren wie das im Brückenforum in Beuel, Ärzte, Apotheker, Labore und Hilfsorganisationen. Gemäß Coronavirus-Testverordnung des Bundes werden die Tests direkt mit der Kassenärztlichen Vereinigung abgerechnet. Nach jetzigem Stand dürfen sich alle Bürger einmal in der Woche mit einem Schnelltest kostenlos testen lassen.

Sollte bei dem einen oder anderen das Ergebnis positiv ausfallen, so seien die Teststellen verpflichtet, dem Gesundheitsamt unverzüglich die positiven Testergebnisse zu melden. Betroffene müssten sich sofort in Quarantäne begeben. Zur Bestätigung müsse dann ein PCR-Test durchgeführt werden. Hörig: „Entweder wird dieser ebenfalls durch die Teststelle veranlasst oder durch das städtische Gesundheitsamt.“

Eine zunächst öffentlich verbreitete Information, die Bürger könnten sich lediglich über eine städtische Hotline über die vom Gesundheitsamt beauftragten Teststellen informieren, zog die Stadt am Nachmittag wieder zurück. Ein Missverständnis, so erklärte Hörig, dass der etwas verwirrenden Informationslage am Montagvormittag über die Testverfahren geschuldet gewesen sei. Auch eine bereits an einen Bürger versandte Liste mit einigen Teststellen sei ein Missverständnis gewesen. „Diese Liste enthält lediglich die ersten Teststellen, die sich beim Gesundheitsamt gemeldet haben“, erklärte Hörig. Sie hätte gar nicht verschickt werden dürfen. „Wir werden erst ab dem 15. März eine Liste ins Internet stellen mit allen Teststellen, die sich bei uns bis dahin gemeldet haben. Diese Liste wird dann fortlaufend aktualisiert“, so Hörig. Zudem können sich die Bürger auch unter der Hotline 0228/7175 von 8 bis 20 Uhr über die Teststellen informieren. Wie viele Teststellen es in Bonn am Ende sein werden, wisse sie nicht. Ein Hausarzt sagte dem GA, er werde eh nur eigene Patienten testen, da er für Massentests keine Kapazitäten habe.

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