Ausbau der Siegburger Abteikirche Das Chorgestühl der Benediktiner verschwindet

SIEGBURG · Das Bild hat sich vielen Siegburgern eingeprägt: Die Benediktiner, die im Chor ihrer Abteikirche sitzen. Ein Bild, das es so nie wieder geben wird. Die Mönche haben den Michaelsberg schon längst in alle Himmelsrichtungen verlassen. Ihr Konvent ist aufgelöst. Und auch das Chorgestühl gibt es nun nicht mehr. Das Erzbistum Köln hat es entfernen lassen - und mit der Umgestaltung von Sankt Michael begonnen.

Nicht mehr die Benediktiner, sondern die Karmeliten und ab Ende 2016 auch das Katholisch Soziale Institut (KSI) sind nun auf dem Michaelsberg und im ehemaligen Abteigebäude zu Hause. Der neue Anbau steht im Rohbau, die Klostergebäude werden saniert. Daher solle nun auch die Kirche Sankt Michael neu gestaltet werden, teilte das Erzbistum gestern mit. Wie, darüber werde in einem Workshop entschieden, in den auch Bürger sich einbringen können. "Ziel ist eine Kirche, die den Bedürfnissen der Liturgie, den Karmeliten und dem KSI gerecht wird", sagte Pressereferent Michael Kasiske. Außerdem soll der Michaelsberg zu einem Ort der Verehrung des heiligen Anno werden.

Das umlaufende Chorgestühl war 1953 zur Weihe der nach dem Krieg wieder aufgebauten Abteikirche eingebaut worden. Nach Plänen des Architekten Paul Krücken, der auch die Kirche entworfen hatte. In den folgenden Jahren kamen 31 Heiligenfiguren an die Wandflächen, gestiftet von Siegburgern. Nach dem Wegzug der Benediktiner war das Chorgestühl ungenutzt - daran wollen die Karmeliten und die KSI-Mitarbeiter auch in Zukunft nichts ändern.

Daher ließ das Erzbistum die Sitze aus Eichenholz ausbauen. "Sie waren von Schimmel befallen und konnten nicht so abgebaut werden, dass sie noch weiter genutzt werden können", sagte Michael Kasiske. Die Heiligenfiguren hingegen würden konserviert und an sicherer Stelle eingelagert. Wie und wo sie später in die neu gestaltete Abteikirche eingebunden werden, solle ebenfalls im Workshop überlegt werden.

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